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Heiteres Singen im Regen, auch ohne Gene Kelly

Von Reinhold Reiterer   24.September 2011

Die Story selbst ist eigentlich nicht der Rede wert. Das legendäre Stummfilmpärchen Don Lockwood (Gaines Hall) und Lina Lamont (Jennifer Kossina), das bisher künstlerisch von der großen pathetischen Gebärde gelebt hat, soll nun auf einmal auf geschliffene Dialoge umsteigen. Für ihn kein Problem, doch sie verfügt über eine Piepsquietschstimme in einer Höhenlage, die körperliche Schmerzen hervorruft.

Exzellent, wie Jennifer Kossina das hinkriegt. Hinter dem Rücken des zickigen Stars soll die junge Kathy (Nina Weiß) die Synchronisationsarbeit leisten, damit nicht jeder bisher gedrehte Filmmeter im Abfallkübel landet.

Mit Witz und Ironie

Die amerikanischen Rechteinhaber achten bei jeder Neuinszenierung darauf, dass keine künstlerischen Experimente mit der Vorlage angestellt werden. Also richtete Sobotka sein Hauptaugenmerk darauf, die Veranstaltung flott, aber unfallfrei über die Bühne zu bringen. Und das gelingt hervorragend. Ramesh Nairs (überzeugt auch als Darsteller) eher einfache Choreografie bewältigen alle Akteure. Tanznummern wechseln mit Songs, Amra Bergmann-Buchbinders Bühnenbild setzt ganz geschickt schnell wechselnde Sets.

Die Glamourlämpchen glühen und die schwarzweiß gedrehten Filmsequenzen sorgen für Heiterkeit im Publikum. Thomas Weissengrubers Studioboss rodet den Metaphernwald, Witz und Ironie bekommen ihre verdiente Chance. Die kleine musikalische Formation unter der Leitung von Christian Frank erledigt einen ganz passablen Job.

Sobotka setzte die Chose gag- und temporeich in Szene, manchmal wünscht man ihm einen größeren Veranstaltungsort als die doch ziemlich kleine Kammerspielbühne.

Großer Premierenjubel.

Info: www.josefstadt.org

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18. April 2024