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Geigen-Star David Garrett in Linz: Kollektives Entzücken, harmlose Musik

Von Lukas Luger, 13. Mai 2013, 00:05 Uhr
Bild 1 von 11
Bildergalerie David Garrett in Linz
Bild: Volker Weihbold

David Garrett ist ein Phänomen: ehemaliges Klassik-Wunderkind, gefeierter Chartstürmer und fleischgewordene Frauenphantasie in Personalunion.

Am Samstag und Sonntag begeisterte der 32-jährige Deutsch-Amerikaner zum Auftakt seiner „Music“-Tournee Tausende Fans in der Linzer Tips-Arena – und zwar mit pflegeleichtem bis kantenlosem Klassik-Pop und einer Bombast-Show samt überkandideltem Varieté-Zauber.

Garretts Rezept, die Massen in kollektive Verzückung zu versetzen, erwies sich an diesem Abend als so simpel wie wirkungsvoll: Er nahm Stücke des klassischen Repertoires (z. B. Beethovens „Ode an die Freude“), die jeder irgendwann schon einmal gehört hat – sei’s im Musikunterricht oder in einer Auto-Werbung im Fernsehen –, und peppte diese geschickt mit Drums, Bass und E-Gitarre auf. Bekannten Pop- und Rocksongs wie Queens „We Will Rock You“ oder „Viva La Vida“ von Coldplay ließ der als David Christian Bongartz geborene Musiker die umgekehrte Behandlung zuteil werden, in dem er sie ohne Rücksicht auf musikalische Kompatibilität für das große Orchester umarrangierte.

Halbnackte Tänzerinnen

Dazu gesellten sich noch ein paar halbnackte Tänzerinnen und Tänzer, die ihre wohlgeformten Leiber gekonnt verrenkten, und knallige Videoeinspielungen, die das Gehörte mit pompösen Bildern wenig subtil untermalten: ein Schwan beim – richtig! – „Schwanensee“-Thema, ein Puppenspieler bei der Fidel-Interpretation von Metallicas „Master Of Puppets“ oder unzählige Notenschlüssel bei Garretts Version von John Miles’ „Music“ – voilà, fertig war die leicht bekömmliche Bespaßungsmixtur, die fast drei Stunden lang Jung und Alt in Euphorie versetzte. Und wenn’s trotzdem zwischendurch einmal arg langatmig wurde, weckten Konfetti-Regen und züngelnde Flammensäulen das Publikum aus kurzfristiger Lethargie.

Erotisch gewagte Träume

Noch mehr aber entfachten Garretts Erzählungen die Glut seiner (weiblichen) Anhänger, insbesondere jene, in denen der fesche Lackel über sein Single-Leben klagte. Den zweifachen „Echo“-Preisträger jedoch auf seine Fähigkeit, in erotisch gewagten Träumen von Damen aller Altersklassen zu erscheinen, zu reduzieren, wäre unfair. Der Popstar unter den Violinisten kann nämlich wirklich ausgezeichnet Geige spielen: präzise, technisch sauber, geschmeidig. Im Gegensatz beispielsweise zu Vanessa Mae, die in den 90er-Jahren als Violin-Prinzessin im klatschnassen T-Shirt Furore machte.

Nur: David Garrett riskiert nichts, gar nichts. Seine Musik ist nett, ungefährlich und wahnsinnig harmlos. Er ist der Messias für alle, die Angst vor den vermeintlich hohen Ansprüchen der Klassik haben, denen aber der Rock’n’Roll zu wild ist. Indem er beide Pole zusammenführt, drückt er Schönklang und Exzess gleichermaßen auf ein massenkompatibles Niveau. Mit Erfolg.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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( Kommentare)
am 15.05.2013 13:57

Ich finde den Artikel von Lukas Luger eine subjektive Frechheit. David Garrett bringt mit dieser Musik die Klassik einem breiten Publikum näher. Und ein begeistertes Publikum dankt es ihm. Mehr Gefühl wie er beim Spielen kann ein Musiker fast nicht rüber bringen.Für Musik braucht man Gefühl um sie "zu erfahren". Das dürfte dem Kriter Luger fehlen.

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am 15.05.2013 09:59

Zwei kurze Fragen:
1. Wann haben Sie zum letzten Mal ein reines Klassik-Konzert von Herrn Garrett besucht? Muss schon sehr lange her sein. Oder etwa noch gar nicht? Ihre Bemerkungen lassen darauf schließen.
2. Eine Frage, die ich inzwischen jedem stellen möchte, der so unqualifiziert über Herrn Garrett schreibt: Können Sie irgend etwas ebenso gut, wie ER Geige spielt? Sind Sie ebenso attraktiv, groß, gutaussehend, liebenswürdig, begabt, witzig, schlagfertig und charismatisch wie ER? Verfolgen Sie irgendein Ziel so leidenschaftlich und erfolgreich, wie er versucht, jungen Leuten verschiedene Musikarten nahezubringen?
Nein??
Na, da würde ich aber mit meinen Bemerkungen SEHR viel vorsichtiger sein!
Und ganz nebenbei: 'Erotisch gewagte Träume' finde ich geradezu unverschämt und frauenfeindlich.

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am 14.05.2013 19:07

..... klingt ein wenig neidisch ihr artikel. ich dachte bis dato, das ist reine frauensache, so über den gegner herzuziehen zwinkern fakt ist doch allemal, dass er viele menschen begeistert und immerhin dazu bewegt ihren arsch von der couch zu heben, sich zum ort des geschehens zu bewegen und dem konzert beizuwohnen. so sieht otto normalverbraucher karlich und konsorten seher mal die welt außerhalb seines wohnzimmers. herr luger, gelingt ihnen das auch?
mit allerbesten wünschen e.hl

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am 14.05.2013 11:46

mag sein der artikel über garretts linzer konzert ist klischeehaft, aber nur deshalb, weil der auftritt von david garrett reines klische ist ... wie es im artikel ja trefflich vermerkt ist ... hab dem überteuerten konzert gestern in wien beigewohnt und mich unendlich gelangweilt, weil garrett wirklich nichts riskiert und klassik und pop nicht zusammenführt, sondern plattwalzt ... am ende hört sich alles gleich an und nicht immer ist es gut .... obwohl und leider obwohl david garrett wirklich ein grandioser virtuose ist .... und mit seinem ausnahmetalent könnte er wirklich jede art von musik, egal ob klassik oder Pop ... vielleicht sogar jazz zu einem klangerlebnis werden lassen und vor allem gefühl transportieren, das tut er leider nicht, um den funken persönlich springen zu lassen erzählt er eher halblustige anekdoten aus seinem ach so bewegten künstlerleben ... die immer ein wenig erfunden wirken ... ich finde den artikel vorsichtig kritisch im kern aber treffend geschrieben ...

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am 13.05.2013 20:10

Ich finde den Beitrag von Hr. Luger ebenfalls unsachlich und niveaulos. David Garrett beherrscht das Geige Spielen wie kein anderer seiner Generation, ist darüberhinaus sympathisch und attraktiv. In jedem Fall lehnt sich Hr. Luger als Politikwissenschafter zu weit hinaus. Das nächste Mal erwarte ich mir eine sachliche und konstruktive "Kulturkritik" und nicht eine "männliche Stutenbissigkeit". Nur soviel noch: ich habe gestern das Konzert von Rolando Villazon in Wien besucht! Ebenfalls ein Erlebnis! Hr. Luger, waren Sie auch dort?

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am 13.05.2013 17:21

Der Artikel ist klischeehaft und extrem schlecht recherchiert! Nein, ich verrate dem Autor nicht, wie viele Echos David Garrett hat, soll er doch selbst suchen!
Und sich selbst zum Geigenrebell ernannt, hat er sicher nicht. Er rebelliert nicht, sondern führt die Tradition klassischer Meister fort: Es galt und gilt das Publikum durch Musik zu unterhalten! Bitte hier auch einmal in die Zeit vor Richard Wagner eintauchen!!

Abstoßend finde ich die Bildunterschriften insgesamt. Vor allem diese: "Dazu gesellten sich Tänzerinnen und Tänzer die ihre wohlgeformten Leiber gekonnt verrenkten" Und DAS neben Fotos einer Ballerina im Kostüm von Schwanensee!!!!

Ich hoffe, die Redaktion ist Herr der Lage und weist diesen Autor in seine unqualifizierten Schranken!

Bat

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am 13.05.2013 17:18

Musik liebt man, oder nicht. Egal, in welcher Form, sie muss das Herz treffen, darauf kommt es an.
Zum Bericht: Der Artikel ist klischeehaft und extrem schlecht recherchiert! Nein, ich verrate dem Autor nicht, wie viele Echos David Garrett hat, soll er doch selbst suchen!
Und sich selbst zum Geigenrebell ernannt, hat er sicher nicht. Er rebelliert nicht, sondern führt die Tradition klassischer Meister fort: Es galt und gilt das Publikum durch Musik zu unterhalten! Bitte hier auch einmal in die Zeit vor Richard Wagner eintauchen!!

Abstoßend finde ich die Bildunterschriften insgesamt. Vor allem diese: "Dazu gesellten sich Tänzerinnen und Tänzer die ihre wohlgeformten Leiber gekonnt verrenkten" Und DAS neben Fotos einer Ballerina im Kostüm von Schwanensee!!!!

Ich hoffe, die Redaktion ist Herr der Lage und weist diesen Autor in seine unqualifizierten Schranken!

Bat

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am 13.05.2013 17:15

Der Artikel ist klischeehaft und extrem schlecht recherchiert! Nein, ich verrate dem Autor nicht, wie viele Echos David Garrett hat, soll er doch selbst suchen!
Und sich selbst zum Geigenrebell ernannt, hat er sicher nicht. Er rebelliert nicht, sondern führt die Tradition klassischer Meister fort: Es galt und gilt das Publikum durch Musik zu unterhalten! Bitte hier auch einmal in die Zeit vor Richard Wagner eintauchen!!

Abstoßend finde ich die Bildunterschriften insgesamt. Vor allem diese: "Dazu gesellten sich Tänzerinnen und Tänzer die ihre wohlgeformten Leiber gekonnt verrenkten" Und DAS neben Fotos einer Ballerina im Kostüm von Schwanensee!!!!

Ich hoffe, die Redaktion ist Herr der Lage und weist diesen Autor in seine unqualifizierten Schranken!

Bat

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am 13.05.2013 14:19

Dieser Artikel enthält jede Menge unsachliche und einseitige Aussagen. Was allerdings mehr als ärgerlich ist: Herr Luger scheint nicht einmal die einfachsten Recherchen angestellt zu haben. David hat inzwischen SECHS Echos, nicht ZWEI! Wenn es schon so losgeht, kann man auch den ganzen Rest kaum ernst nehmen.

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am 13.05.2013 13:50

... die tournee heißt "crossover"... also warum darf er nicht? ändert nichts dran, dass er ein könner auf der stradivari ist. warum darf er nicht auch die massen begeistern, denen klassik sonst weniger zugänglich ist? tipp für den autor des artikels: besuchen sie doch einmal eines von garretts klassischen konzerten. vielleicht verstehen sie es dann... :=

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smile4711 (423 Kommentare)
am 13.05.2013 11:52

ein hoch kultureller Anspruch sein. Wer klassische Musik liebt geht eventuell ins Brucknerhaus, oder fährt nach St. Margarethen, hört sich Opern und dergleichen an, Fans von Hansi Hinterseer fahren zur Bergwanderung nach Kitzbühel, Operettenfreunde fahren nach Mörbisch, Fans von Helene Fischer müssen am 9.5. unbedingt die Show im Fernsehen sehen, usw. Gott sei Dank wollen nicht alle die gleiche Musik hören und sehen. Lassen wir doch jeden seinen Spass und seine Freude, auch wenn wir selber das eine oder andere nicht sehen oder hören wollen. Übrigens, ich selbst war am Sonntag auch in der Tips Arena und mir hat es gefallen.

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am 13.05.2013 15:29

Sie sprechen mir aus der Seele, denn: Jeder/jedem das Ihre/Seine. Toleranz hat nämlich auch was Intelligenz zu tun, Hr. Redakteur Luger. Und ja, ICH will nicht zu einem Garrett-Konzert gehen, denn MIR gefällt´s nicht und ich find einiges doch zu "seicht". Und ja, ich liebe Jazz und find dennoch die Frau Helene Fischer beeindruckend gut

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.05.2013 08:58

dieses spektakel verzichtete...
genau so hab ich mir das vorgestellt.

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akameinung (239 Kommentare)
am 13.05.2013 11:07

...dort hinzugehen...ehrlich ich hätt´s mir schlimmer vorgestellt..war dann gar nicht so schlecht..ein zweites mal brauch ich es aber nicht...

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Aubergineur (632 Kommentare)
am 13.05.2013 08:14

Den Messias habe ich auch gesehen und seine vielen weiblichen Jünger die mit gezückten Smartphone zum kleinen Podest mitten in der Halle strömten, wenn David sich dort seinen Fans zeigte.
Ich und viele der männlichen Begleiter an diesem Abend konzentrierten uns derweil auf die halbnackten Tänzerinnen auf der Hauptbühne. Es wurde wirklich jedem was geboten.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 13.05.2013 08:11

...genau auf den Punkt !

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