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G’spaßige Rock-Show vor dem Pensionsantritt

Von Carsten Hebestreit   31.Juli 2016

Irgendwann musste es soweit sein. Aber als sich die Nachricht verbreitete, dass Francis Rossi und Rick Parfitt ihre Telecaster per Jahresende ins Eck stellen, stürzten bei Fans Welten ein. Mehr als fünf Jahrzehnte waren die Briten treue Begleiter im Radio, Fernsehen und vor allem in den Konzerthallen. Kurzum Status Quo ist wohl eine der fleissigsten Bands der Musik-Historie - wenn nicht gar die fleissigste.

Bei 80 bis 100 Shows pro Jahr schleicht sich Routine ein. Die gleiche Setlist, immer dieselben Schritte auf der Bühne, dieselben Scherze fürs Publikum. Alt, bewährt, aber für treue Fans aus der Kategorie „Alles schon gesehen“.

Prächtig gelaunt und viel geredet

Ob’s nun am Fehlen vom ewigen Bandzwilling Rick Parfitt lag, der jüngst bei einem Türkei-Gig einen schweren Herzinfarkt erlitten hat und derzeit die Reha durchläuft, oder am Wissen, dass die Rock-Rente nicht mehr fern ist, darüber darf getrost debattiert werden, Fakt ist jedenfalls: Francis Rossi betrat prächtig gelaunt die Bühne neben dem Linzer Dom.

„Hey, ihr habt doch sicherlich nicht bezahlt“, flachste der 67-Jährige und schlug den Zaungästen auf den gegenüberliegenden Terrassen der Barmherzigen Brüder vor: „Kommt doch herüber!“ Auf den Nachsatz „Und zahlt!“ verzichtete der Niki Lauda der Rock-Musik.

Francis’ Redseligkeit ist ein Gradmesser für die Unterhaltsamkeit und Qualität der Status Quo-Konzerte. Spricht Herr Rossi viel zum Publikum, dürfen sich die Fans über eine starke Show freuen. Am Fuße des Linz Doms hat der Bandleader sehr, sehr viel geredet. 

Rick, wir vermissen dich!

Solche Abende bleiben unvergesslich, weil die Band dann auch viel improvisiert. Gitarren-Soli werden eingestreut, dauern länger, gleichen nie dem Vorabend. Bei „Roll over lay down“ spielte Francis Rossi auf seiner grünen Kult-Telecaster in Höchstform. Die neue Version von „Gerdundula“ - ein Genuss. Das Intro zu „Down, Down“ - völlig neu. Wie auch die Schritte auf der Bühne, die Scherze und der Gitarrist auf der linken Bühnenseite. Freddy Edwards, der Sohn vom Status Quo-Bassisten John „Rhino“ Edwards (seit 1986) übernahm den Platz von Rick Parfitt. 

Der junge Freddy mit seinem perfekter Schulbuben-Seitenscheitel-Frisur spielte brav, hielt sich zurück, benutzte nie das Micro. Fazit: Der wohl weltbeste Rhythmus-Gitarrist mit seiner blonden Zottelmähne, der ewig guten Laune und den Berliner „Hauptstadt-Rocker“-Hemden ist nicht zu ersetzen. Rick, wir vermissen dich!

Keyboarder Andy Bown und „Rhino“ Edwards sprangen bei den Parfitt-Songs („The Wanderer“, „Creeping up“ usw.) als Sänger ein. Die Burschen hatten Spaß dabei - und die Fans auch.

„Whatever you want“, „In the Army“, „Whatever you want“, „Rockig all over the World“ - Das fünfte und somit letzte Linz-Konzert der Kult-Boogie-Rocker wird wohl in Erzählungen den eigenen Enkerln überliefert werden. „Damals, in Linz vorm Dom…“ Kurzum: Danke Status Quo, dass ihr noch einmal vorbeigeschaut habt!

 

Info: Status Quo gastieren mit ihrer Abschiedstournee „Last Night of the Electrics“ noch dreimal in Österreich (13. August, Rankweil; 12. Oktober, Wien; 13. Oktober, Klagenfurt) sowie am 12. November in Passau.

Setlist 

Caroline

The Wanderer  

Paper Plane

Hold you back

Beginning of the end

Proposin-Medley (What you’s proposin’, Down the Dustpipe, Wild Side of Life, Railroad) 

Don’t waste my time, 

The Oriental

Creeping up 

Gerdundula 

In the Army now

Roll over lay down

Down, Down

Whatever you want

Rockin’ all over the World

 

Burning Bridges 

Rock’n’Roll 

Bye, bye Johnny

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25. April 2024