Fünffach preisgekröntes Drama "Toni Erdmann"
Die deutsch-österreichische Koproduktion mit Peter Simonischek räumte beim Europäischen Filmpreis ab.
Europas Kino brachte Stars und Sternchen am Samstagabend in der europäischen Kulturhauptstadt Breslau zusammen. Deswegen machten die Gastgeber auch "Europa" zum Motto der glamourösen Gala, als deren Gewinner das deutsch-österreichische Vater-Tochter-Drama "Toni Erdmann" von Regisseurin Maren Ade hervorging: Gleich fünffach räumte es beim 29. Europäischen Filmpreis ab: Sieg in den Kategorien bester Spielfilm, beste Regie und bestes Drehbuch, als beste Schauspieler geehrt wurden die Hauptdarsteller Sandra Hüller und Peter Simonischek. "Ich bin sehr glücklich und geehrt", sagte Ade, die bei den Filmfestspielen in Cannes trotz hoher Erwartungen leer ausgegangen war. Dafür musste sie nun gleich mehrfach auf die Bühne.
Peter Simonischek erwischte die Ehrung kalt – aus Aberglauben hatte er keine Danksagung vorbereitet. "Ich habe viele davon zu Hause, die ich nie gebraucht habe", sagte er dem lachenden Publikum. Seine Film-Tochter Sandra Hüller erinnerte auf der Bühne an die gemeinsamen Dreharbeiten. "Es war eine Fiesta mit dir zu arbeiten, Peter."
Die Statue für die Beste Komödie ging nach Schweden für "Ein Mann namens Ove" von Hannes Holm. Den Preis für den besten Dokumentarfilm über Flüchtlinge auf Lampedusa bekam der Italiener Gianfranco Rosi für "Seefeuer".
Ex-James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan wurde für seinen Beitrag zum Weltkino geehrt. Einen Ehrenpreis bekam auch der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière ("Cyrano von Bergerac", "Dieses obskure Objekt der Begierde") für sein Lebenswerk. Posthum geehrt wurde Polens verstorbener Meisterregisseur und Akademie-Mitgründer Andrzej Wajda ("Das Massaker von Katyn", "Pan Tadeusz").
Der Publikumspreis ging an "Body" von Malgorzata Szumowska (Polen).