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FPÖ befragt Minister Drozda wegen Ars-Electronica-Preisträgerin

Von Peter Grubmüller   08.Juni 2017

"Mir geht es darum, das Spannungsfeld aufzuzeigen, was die Freiheit der Kunst anscheinend alles darf", sagt Walter Rosenkranz im Gespräch mit den OÖN. Auf diese Weise argumentiert der stellvertretende FPÖ-Klubobmann im Nationalrat die neun Punkte umfassende Anfrage an Kulturminister Thomas Drozda zur Prix-Ars-Electronica-Preisträgerin Maja Smrekar. Die Slowenin wird heuer mit der Goldenen Nica in der Kategorie "Hybrid Art" ausgezeichnet –   die OÖN berichteten  .

In ihrem Projekt "Arte_mis" lässt die Künstlerin eine ihrer Eizellen die somatische Zelle (Körperzelle, aus der keine Geschlechtszellen hervorgehen können) ihres Hundes in sich aufnehmen, um eine hybride Zelle zu erschaffen. Damit sei einerseits ein dystopisches Szenario in der Welt, andererseits die künstlerisch wie philosophisch theoretisierende Aussicht auf eine neue Spezies, deren Überlebenschancen "auf dem Planeten Erde besser sind als unsere". "Nicht zuletzt deswegen, weil dieses Mischwesen seine Umwelt humaner behandeln würde, als wir das tun", heißt es auf der AEC-Homepage. "Wenn es um Mohammed und den Islam geht, trauen sich die Künstler eh nicht mehr", sagt Rosenkranz, "und das ist eine Form der Provokation durch die Kunst, die wirklich nicht sein muss. Große Kunst erblicke ich darin nicht, schon gar keine preisverdächtige." Rosenkranz will nun von Drozda wissen, warum solche Projekte in der Kunst erlaubt seien, zumal sie in der Wissenschaft nicht gestattet würden. Obendrein fragt er, nach welchen Kriterien die Juroren ausgewählt haben – und ob dieses Gewinnerprojekt mit öffentlichen Geldern gefördert wurde.

Die Prix-Jury bestand aus Victoria Vesna, Jens Hauser, Shiho Fukuhara, Ghalia Elskrabki und Jurij Kripkan – allesamt renommierte Künstler und Kunst-Professoren relevanter Universitäten. AEC-Chef Gerfried Stocker zu den OÖN: "Maja Smrekar zielt keinesfalls auf Provokation ab, sondern ihre Arbeit fußt auf dem sensiblen symbolischen Element. Sie zeigt das Spannungsfeld der problematischen Gentechnologie und deren Manipulationen auf. Dass diese Diskussion nun öffentlich wird, beweist die Wichtigkeit und Relevanz dieses Themas."

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