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"Es ist intellektuell redlich, an Gott zu glauben"

Von Barbara Rohrhofer   17.November 2018

OÖN: Herr Professor, was treibt Sie als renommierten Mediziner eigentlich an, immer wieder über die Existenz von höheren Mächten, ja sogar über Schutzengel zu schreiben?

Prof. Johannes Huber: Der Anstoß für dieses Buch kam vor vielen Jahren von Kardinal König, dessen Sekretär ich sein durfte. Er hat mich bei seinem fünfzigjährigen Bischofsjubiläum – damals war er schon krebskrank – gebeten, ich solle doch versuchen, den Naturforschern zu erklären, dass Wissenschaft und Glaube kein Widerspruch sein müssten.

Es stört Sie offenbar selbst massiv, dass die Naturwissenschaft den Glauben an die Existenz eines "Weltenbaumeisters" belächelt.

Die Naturwissenschaft kann die Existenz von Gott nicht beweisen. Und ich will in meinem Buch darlegen, dass es trotzdem keinesfalls unvernünftig ist, an eine höhere Macht zu glauben und daran, dass der Mensch mehr ist als eine sprechende Organbank.

Sie schreiben, dass es intellektuell redlich sei, wenn Menschen sich entscheiden, an eine Wahrheit zu glauben, die die Grenzen der Erfahrung überschreitet.

Wenn Chaosmathematiker berechnen können, wie viele Moleküle von Julius Caesar noch herumschwirren, wenn es intellektuell redlich ist, an die Existenz unzähliger Paralleluniversen zu glauben, dann es auch intellektuell redlich, wenn Menschen an Gott glauben und daran, dass der Tod nicht die totale Vernichtung ist.

OÖN: Was bedeutet der Glaube an Gott für Sie persönlich?

Der Glaube macht es mir möglich, dass ich in meinem Lebensbild wie in einer Hängematte ruhe. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es mehr gibt, als die Naturwissenschaften uns glauben machen.

 

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29. März 2024