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Erfrischender Zugang

Von Michael Wruss   10.September 2016

Das Berliner Orbis Quartett begeisterte mit einem unverblümten Zugang zu Werken von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Das Streichquartett ist im Förderprogramm der European Chamber Music Academy (ECMA), die sich jährlich unter der Leitung von Hatto Beyerle auch im Europäischen Kulturforum Großraming einfindet und das Ennstal eine Woche lang zum Klingen bringt.

Beim Orbis Quartett stehen keine Sessel und Pulte auf dem Podium, sondern bloß ein Hocker für den Cellisten. Man spielt auswendig und integriert den Körper und seine Gestik in die Klangrede. Das funktionierte perfekt bei Haydns augenzwinkerndem Es-Dur-Quartett op. 33/2, das mit den geschickt verbauten Späßen ideal auf das Orbis Quartett zugeschnitten ist, und das diese Musik auch so interpretiert, wie es 1781 üblich war – denn Musiker hatten vor den meist adeligen Hörern zu stehen. Auch Beethovens kürzestes und dunkelstes Streichquartett, jenes in f-Moll op. 95, geriet in seiner differenzierten Emotionalität sehr überzeugend. Fein auch die Moderation von Harald Haslmayr.

Bei Schuberts d-Moll-Quartett "Der Tod und das Mädchen" D 810 gelang es nicht immer, die Tragweite von Schuberts Lebensdrama zu erfassen. Erfreulich, dass die Damen und Herren des Orbis Quartetts auch mit ihrer Kehle begeistern können: Ein vokal-instrumentales Queen-Medley ließ den Abend unbeschwert ausklingen.

Konzert: Orbis Quartett, Marienkirche Steyr, 16. 9.

OÖN Bewertung:

 

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25. April 2024