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Ein Science Buster auf Rückzug

Von Nora Bruckmüller   28.Jänner 2016

Am 26. September überstand Werner Gruber mit viel Glück und dank der Reanimation seines Kollegen Martin Puntigam ein akutes Herzproblem. Während sich der rekonvaleszente Ostermiethinger auf Reha befand, starb Mitbegründer Heinz Oberhummer, 74, am 24. November sehr überraschend an den Folgen einer Lungenentzündung. Anfang Dezember wurde öffentlich, dass es mit ihrem leidenschaftlichen Wissenschafts-Kabarett weitergeht, aber anders als gewohnt.

Und wie es bei erschütternden Ereignissen oft ist, wirken sie länger nach als gedacht. Im Gespräch mit den OÖNachrichten erklärte Gruber nun, dass aufgrund der vergangenen Entwicklungen eine Entscheidung umgesetzt wird, die schon vor längerer Zeit getroffen worden ist: "Ich werde mich bestimmt mehr von den Science Busters zurückziehen. Das ergibt sich jetzt auch automatisch. In den nächsten Monaten werde ich aber nach wie vor noch zur Verfügung stehen." Und dann? "Man wird dann sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelt."

Wie es zu diesem Entschluss gekommen ist, analysiert der Wissenschaftler wie gewohnt trocken: "Man kann nicht auf drei Hochzeiten gleichzeitig tanzen." Der Mostdipf-Preisträger (2014) leitet das Planetarium und die Sternwarten Wien, unterrichtet an seiner Alma Mater, der Universität Wien, sowie an der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Salzburg und ist als Vortragender für Unternehmen auf Achse. Hätte das Pensum der Science Busters denselben Umfang von früher – mit Auftritten und TV-Aufzeichnungen in Wien und Gastspielen –, wäre das alles noch vereinbar. Aber seitdem die "schärfste Science-Boygroup der Milchstraße" mit dem deutschen Kleinkunstpreis prämiert worden ist und das Nachbarland erobern will, sieht das anders aus. Gruber: "Eine Tournee in Deutschland geht vielleicht ein, zwei Mal nebenbei, aber ein Vorhaben im großen Stil ist nicht möglich."

Das wird wild

Der Gedanke, die Science Busters nach Heinz Oberhummers Tod überhaupt aufzulösen, sei Gruber auch durch den Kopf gegangen. "Martin Puntigam hat dann aber sehr klar artikuliert, dass er weitermachen möchte."

Dass der Grazer Künstler "Nicht-Wissenschaftler" wie Gunkl für die Neuausrichtung geholt hat, passt Gruber nicht. "Ich persönlich hätte das nicht gemacht. Ich schätze Gunkl wahnsinnig. Aber Wissenschaft ist Wissenschaft und nicht ‘Irgendwer erzählt irgendwas’." Da ist der Innviertler ernst. Den Schmäh hat er aber nicht verloren. Vorteil seiner Erkrankung sei gewesen, dass er jetzt weiß, was sich alles abspielen werde, wenn er tatsächlich stirbt. In Anspielung an das mediale Interesse im September: "Das wird eine wilde Angelegenheit."

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