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Die mysteriösen Verflechtungen des Gratisblattes "heute"

Von Silvia Nagl, 09. September 2014, 00:04 Uhr
Die mysteriösen Verflechtungen des Gratisblattes "heute"
dossier.at-Chefredakteur Florian Skrabal Bild: OÖN

dossier.at-Chefredakteur Florian Skrabal und sein Team recherchierten sämtliche Inserate seit 2004 – und entdeckten SPÖ-Nähe.

"Da geht es ja auch um sehr viel öffentliche Steuergelder", sagt Florian Skrabal (35), Chefredakteur der investigativen Web-Zeitung dossier.at. Seit 2009 recherchiert "ein Team von fünf bis sieben Leuten" an der Causa "heute".

Mehrere hundert Stunden haben die Journalisten rund um Skrabal kürzlich in der Nationalbibliothek verbracht, um zu recherchieren und Inserate zu zählen. Die Erhebung sämtlicher Inserate in "heute" seit 2004 habe ergeben, dass die bis 2010 von der SPÖ allein regierte Stadt Wien mit ihren Unternehmen der größte Anzeigenkunde gewesen ist – und (ohne Rabatte) zirka 41,5 Millionen Euro geschaltet haben könnte – alles nachzulesen auf dossier.at.

Das Gratisblatt hat vorige Woche ein pompöses Zehn-Jahres-Fest gefeiert. "Bis heute ist aber nicht geklärt, wer das Gratisblatt tatsächlich vor zehn Jahren gegründet hat." Das seien Privatstiftungen und Treuhänder gewesen – "wieso aber wird nicht offen gelegt, wer dahinter steht? Wer waren diese Personen?"

Skrabal ist überzeugt, dass es Leute aus hohen SPÖ-Kreisen sind – der damalige Pressesprecher von Kanzler Werner Faymann, Wolfgang Jansky, ist übrigens Geschäftsführer bei "heute". Medien würden ja "auch Stimmung machen, und die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu wissen, wer dahinter steht." Das sei auch ein brisantes politisches Thema und "ein medial-politischer Komplex", sagt Skrabal.

"Wir haben mehrmals schon die ,heute’-Macher um Stellungnahme gebeten, diese Fragen zu beantworten. Wäre uns nur einmal klar vermittelt worden, wer diese Leute sind, wäre unser Interesse schon längst erloschen. So aber bleibt unsere Neugier bestehen!"

Auch die kürzlich wieder erhobene Androhung einer Klage von ,heute’-Herausgeberin Eva Dichand werde das dossier.at-Team nicht abhalten, weiter zu recherchieren. Denn: "Wir finden, die Republik und ihre Bevölkerung haben das Recht, zu wissen, wer hinter der ,heute’-Gründung steht."

Wie finanziert sich dossier.at?

dossier.at finanziert sich durch Spenden Privater, durch Recherche für andere (auch ausländische) Medien, durch Lehraufträge, Stipendien – und manchmal auch durch Preisgelder, wie zuletzt den Robert-Hochner-Preis 2014.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
barzahler (7.595 Kommentare)
am 09.09.2014 19:10

ist m.E. ohnehin grenzwertig. Wer durch den Rost fällt, wird eben mit Regierunsginseraten am Leben erhalten. Wobei es zu denken geben soll, dass man Gratisblätter ( auch die OÖN ist da dick vertreten) mit Staatsinseraten zu beschenken. Allein für den Anspruch der OÖN, für die Tipps Presseförderung lukrieren zu wollen, nehme ich dem Medienhaus Wimmer mehr als krumm.

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( Kommentare)
am 09.09.2014 18:32

Wir sind gerettet, es hätte auch FPÖ-Nähe sein können! grinsen Kommt hier was raus, was rot schaden könnte wird die Zahnfee (HSC) sicher bald die Beiszange holen zwinkern

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oneo (19.368 Kommentare)
am 09.09.2014 17:04

ich bin mir sicher, die wenigsten kennen diese struktur der oön. nur eins: cuturi ist NUR der herausgeber......

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 09.09.2014 18:23

Die OÖN Redaktion GmbH gehört der J. Wimmer GmbH und diese der J. Wimmer Holding GmbH.
Diese wiederum steht zu 100% im Eigentum der Familie Cuturi; je 0,98% die Sechs Herrn Cuturi; der Rest die Cuturi Privatstiftung! Noch Fragen du großmäuliger Depp?

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am 09.09.2014 12:46

"Bundeskanzler Faymann ist ein Medienpolitiker ohne Skrupel und sorgt in Österreich für italienische Verhältnisse" schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

"Der als Wohnbau-Stadtrat darin erfahrene Faymann arbeitete auf eine wachsende Abhängigkeit der österreichischen Boulevard- und Gratiszeitungen von (Steuer-)Geldern aus Kanzleramt, SPÖ-geführten Ministerien, dem Wiener Rathaus sowie aus Betrieben wie Flughafen und Bahn hin."

http://derstandard.at/1259282175712/Zitiert-Das-System-Faymann

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gerald160110 (5.636 Kommentare)
am 09.09.2014 12:40

ÖVP zwinkern

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 09.09.2014 15:57

VP ist wurscht , RAIKA ist wichtig.
Die VP gehört doch auch der RAAIKA

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( Kommentare)
am 09.09.2014 09:30

Medien würden ja "auch Stimmung machen, und die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu wissen, wer dahinter steht."

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Finde ich wirklich gut, daher die Frage: "Wem gehören die OÖN wirklich, wie ist da die Eigentümerstruktur" ?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 09.09.2014 09:36

fragst du das aus deiner spö-hörigkeit heraus oder meinst du das ernst? zwinkern
die frage nach dem oön eigentümer kannst du überall nachlesen.

im übrigen braucht man/frau das dossier.at-team nicht, um zu wissen, wer hinter dem gratis- und umsonstblattl steckt......

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oberthom (3.062 Kommentare)
am 09.09.2014 11:03

nur noch die dummen glauben das die medien unabhängig sind.
es gibt keine zeitung mehr die nicht von steuergeldern finanziert wird, weshalb diese auch das schreiben müssen was ihnen die politiker vorsagen, egal welches blatt.

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bbw (2.105 Kommentare)
am 09.09.2014 09:03

kennt ihr den film:

"kronen zeitung tag für tag ein boulevardstück"

sehr empfehlenswert!

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