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Die Invasion in Pink greift den Blondinenwitz an

Von Bernhard Lichtenberger, 23. Februar 2013, 00:04 Uhr
Die Invasion in Pink greift den Blondinenwitz an
Klischees sind dazu da, um mit ihnen zu spielen – so wie das überzeugende „Natürlich blond“-Ensemble. Bild: APA

Natürlich blond: Flottes, leichtfüßiges Musical im Ronacher.

Ein LSD-Trip durchs Puppen-Land? Ein Farbrausch im Zuckerlfachgeschäft? Eine Mäderl-Geburtstagsparty mit Zuckerguss-Überdosis? Das Auge des Betrachters wird zu Beginn des Musicals „Natürlich blond“, das am Donnerstag im Wiener Ronacher Premiere hatte, von einer Invasion in Pink gnadenlos überrollt.

Aber Regisseur und Choreograf Jerry Mitchell hat schon gut daran getan, eingangs das Klischee des Hohlraumes unter blondem Skalp bis zur Schmerzgrenze auszureizen, um es folglich umso wirkungsvoller zu zertrümmern.

Wie Reese Witherspoon in der Leinwandvorlage aus dem Jahr 2001, legt die aus betuchtem Malibu-Hause stammende Elle Woods vorübergehend die rosarote Brille ihrer Mode-Tussi-Existenz ab. Um Warner, ihren blasierten, karrieregeilen Ex, zurückzugewinnen, der zwar ihre Erscheinung, nicht jedoch ihren Geist ansehnlich findet, folgt sie ihm an die Elite-Schmiede Harvard.

An zündenden Einlagen mangelt es nicht in den pastelldominierten Kulissen (Bühne: David Rockwell), die wie Versatzstücke aus dem Barbie-Baukasten aufgestellt werden. Statt ein Motivationsschreiben abzuschicken, fällt Elle mit ihrer Schwesternschaft in den Geschichte atmenden Räumen ein. Mit furioser Energie dirigiert sie ihre Marching Band samt Cheerleader-Gefolge, um von den honorigen Herren als Studentin der Juristerei aufgenommen zu werden. Und wenn ihre kernigen Girlies als griechischer Chor aus der Versenkung auftauchen, gibt es dem agilen Geschehen zusätzlich Pfiff.

Barbara Obermeier schafft als Elle den Spagat vom fleischgewordenen Blondinenwitz zur gewieften Rechtspraktikantin mit Bravour. Jörg Neubauer bringt als Anwaltsassistent Emmet das sympathische Gegengewicht zum blasierten Warner (Hendrik Schall) – stimmgewaltig sind beide nicht. Den arroganten Professor Callahan legt Alexander Goebel zu steif und farblos an. Hinreißend Ana Milva Gomes als Friseursalon-Betreiberin Paulette – eine Seele von einem Menschen, der selbst mit Liebes- und Lebensdingen hadert.

Musikalisch bedient sich „Natürlich blond“ am reichhaltigen Klang-Büffet, das Reggae ebenso anbietet wie Keltenpop, aber von enden wollender Haltbarkeit ist. Einem flotten, leichtfüßigen, unterhaltsamen Abend steht das nicht im Wege.

Natürlich blond: Musical, Ronacher Wien (Premiere 21. Februar)

OÖN Bewertung: 4 von 6 Sternen

 

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