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Der Herbert macht’s möglich!

Von Von Irene Gunnesch   08.Mai 2009

Endlich! Das ist das Erste, was einem angesichts der hervorragenden Präsentation des Bauhaus-Künstlers Herbert Bayer einfällt. Dieses „endlich“ bezieht sich zwar auch darauf, dass hier erstmals der „gesamte Bayer“ gezeigt wird, aber vor allem darauf, dass mit „ahoi herbert! bayer und die moderne“ nun erstmals im Lentos alle zwölf Räume der beiden Raumfluchten im ersten Stock für ein einziges Thema genützt werden.

Anhand von mehr als vierhundert Exponaten vermitteln sich dadurch Dichte ebenso wie Großzügigkeit. Geschöpft wurde dafür aus der Lentos-Sammlung, die über den größten Bayer-Bestand Österreichs verfügt, sowie aus über 250 Leihgaben, großteils aus den USA. In mehreren inhaltlichen Blöcken ist die bewegte Biographie dieser herausragenden Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts trefflich aufbereitet.

In Bezug gesetzt

Ein kompaktes, schillernd vielfältiges Bild eines in allen von ihm genutzten Techniken und thematischen Linien höchst virtuosen Kreativpotentials. Unter anderem zu sehen: frühe Federzeichnungen; Experimente und der berühmte „Architekturraum“ aus seiner Bauhaus-Zeit; Schrift-Erfindungen („Bayer universal“); Gestaltungsaufträge für die Nazi-Propaganda; Tagebucheinträge; nach seiner Emigration (1938) nach New York Entstandenes; der für das „forum metall“ vor dem Brucknerhaus Linz gestaltete Brunnen.

Alles präzise in Bezug gesetzt zur Avantgarde jener Länder, in denen Bayer sich bewegte: grandiose Beispiele aus Marokko reihen sich an Japanisches, Mexikanisches, Kalifornisches. Für die Ausstellungs-Idee und deren Aufbereitung (auch als gewichtiger Bildband) sind besonders die Hauptkuratoren Elisabeth Nowak-Thaller und Bernhard Widder mehrfach vor den Vorhang zu holen.

„ahoi herbert“ – ein Spruch, den Bayer kurz vor seiner Emigration auf ein Gropius-Foto gekritzelt hat und der sich somit auf seinen Aufbruch bezieht, ist auch ein gutes Synonym für Kunst an sich: stets ein Wagnis, stets ein Neubeginn.

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24. April 2024