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Das Leben der Hildegard Knef als Kinofilm

Von Von Ludwig Heinrich aus Berlin, 09. März 2009, 00:04 Uhr
Zwischen tiefem Leid und enormem Glück: Heike Makatsch als Hildegard Knef im Kinofilm „Hilde“ Bild: Warner Bros.

Der Buchhit „Der geschenkte Gaul“ ist Grundlage für den aufwändigen Kinofilm „Hilde“, der das Leben der Hildegard Knef schildert. Die Titelrolle verkörpert Heike Makatsch, die im OÖN-Interview über ihren Zugang zur Knef sprach.

OÖN: Das ist eine so genannte Traumrolle. Bei der ersten Pressekonferenz 2008 waren Sie guten Mutes. Ist Ihnen die starke Persönlichkeit der Knef in den Monaten danach auch zur Bürde geworden?

Makatsch: Bürde nicht direkt. Doch jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Die Bewerbung des Films ist faktisch eine Abschiedstour, und das ist auch ein bisschen traurig.

OÖN: Glauben Sie, dass Sie Hildegard Knef optisch sehr ähnlich sind?

Makatsch: Ich finde, die Ähnlichkeit ist nicht so gewaltig, aber doch so, dass ich fühlte: Das kriegen wir hin!

OÖN: Die Karriere der Knef begann zu einer Zeit, als Deutschland nicht unbedingt das Land war, in dem man sein Leben gestalten konnte?

Makatsch: Im Nachkriegsdeutschland war alles grau und voller Schuld. Doch sie hat gesagt: „Aber ich bin ja da!“ Das hat mir sehr imponiert.

OÖN: Sie haben sich auch an den Gesang gewagt. Mutig?

Makatsch: Natürlich musste daran gefeilt werden. Ich habe lange Gesangsunterricht genommen und ansonsten viel Zeit gehabt, mich mit ihren Liedern und ihrer Interpretation auseinanderzusetzen. Mit ihrem musikalischen Wegbegleiter Hans Hammerschmid habe ich mich zwar nie unterhalten, dennoch hat er mir ein neues Lied komponiert. Zu einem Text von Hilde, den es auf Englisch gab. Hammerschmid hat die Komposition so angelegt, dass sie eine Art Cole-Porter-Stil hatte. Der Song betitelt sich „After Eight“.

OÖN: Welche Meinung haben Sie von den Liedern der Knef?

Makatsch: Sie sah sich und die Welt mit großer Selbstbezogenheit, und das brachte sie in die Lieder ein. Sie hat ihr Gefühlsleben auf ein Tablett gelegt. Die Texte sind besonders klug, da stimmt jedes Wort. Ihre Interpretation mag aufs Erste ungefällig klingen, doch ihr Timbre offenbarte ihre ganze Vielschichtigkeit. Das Zarte, das Intellektuelle, das Sexuelle und die Brüchigkeit. Das sind keine Schlager, das ist tief gefühlte Kunst.

OÖN: Haben Sie bei der Arbeit Parallelen Makatsch–Knef entdeckt?

Makatsch: Manches wurde pure Projektion. Am Schluss ist sie mir aber sehr nahegekommen. Es fühlt sich an, als ob ich mich mit ihr gut unterhalten könnte.

OÖN: Wie würden Sie kurz das Leben von „Hilde“ beschreiben?

Makatsch: Sie m u s s t e es so gestalten, wie sie es getan hat, auch, wenn das manchmal Leid bedeutete. Ihren Zenit fand sie in der Gesangsphase, das waren die glücklichsten Momente für sie.

OÖN: Was haben Sie aus der Auseinandersetzung mit Hildegard Knef für sich selbst gelernt?

Makatsch: Ich zitiere gerne den Inhalt ihres Liedes „So oder so ist das Leben“. Lebe heute glücklich, morgen leidvoll, aber du musst immer bereit sein, neu zu entscheiden. Das Leben besteht aus Ebbe und Flut – doch du kannst das Zünglein an der Waage sein.

OÖN: Anlässlich der Kinopremiere wird es den Soundtrack geben, auch den von Ihnen gelesenen „Geschenkten Gaul“. Ist es vorstellbar, dass Sie auch auf Konzert-Tournee gehen?

Makatsch: Es ist nicht mein Plan. Doch ich möchte ungern finale Worte sprechen.

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