Conchita Wurst: "Wer eine bärtige Frau sein möchte, darf das!"
Als Conchita Wurst wird der aus Gmunden stammende Tom Neuwirth mit Perücke, Kleid und Bart Österreich beim Song Contest vertreten. Frau Wurst spricht im OÖN-Interview über Verwandlung, Ziele und Damenklos.
Nach dem 2. Platz bei "Starmania" im Jahr 2006 schien die Karriere des Tom Neuwirth schnell vorbei. Zuerst versuchte er sich in einer Boyband, dann verkaufte er Kleidung bei H&M, später holte er die Matura nach. Erst mit Perücke, Kleid und Bart eröffneten sich dem gebürtigen Gmundner bei der "Großen Chance" als Sängerin neue Perspektiven – am 8. Mai vertritt er als Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" Österreich sogar beim Song Contest.
OÖN: Wie lange hat die Verwandlung in Conchita Wurst heute gedauert?
Conchita Wurst: Ich musste schnell sein, denn ich hatte mich vorher ein bisschen verbummelt. Ich denke, so 50 Minuten. Die Haare sind meistens schon einen Tag vorher fertig. Das ist sehr praktisch, weil mein bester Freund, mit dem ich zusammenwohne, auch meine Haare macht, und es ist toll, wenn am Puppenkopf dann schon immer alles fix und fertig wartet. Der Bart ist echt, wird aber nachgemalt.
Was ist Ihr Ziel beim Song Contest?
Für uns Österreicher wäre es natürlich toll, wenn wir ins Finale kommen. Das Gefährliche bei solchen Veranstaltungen sind aber immer die Erwartungen. Ich erwarte nichts, ich wünsche mir. Und zwar zu gewinnen, alles andere wäre der falsche Zugang. Ich würde mir aber auch wünschen, dass ich, wenn ich von der Bühne gehe, alles gegeben habe und alles getan habe, was ich für diesen Moment geben konnte. Und sollte das dann nicht gereicht haben, ist das so. Wenn ich einen gravierenden Fehler machen würde, wäre ich am Boden zerstört.
Welche persönliche Mission haben Sie beim Song Contest abseits der Musik im Gepäck?
Gerade was Sozialpolitisches betrifft, ist es mir wahnsinnig wichtig, zu zeigen – wer eine bärtige Frau sein möchte, darf das! Man tut niemandem damit weh, und jeder Einzelne hat das Recht, sein Leben auf seine Art so zu gestalten, dass es einfach perfekt ist. Für mich ist der Song Contest eine Riesenplattform und eine tolle Möglichkeit, mit vielen Medien und Menschen zu sprechen. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Menschenrechtsverletzungen ist mir das ein persönliches Anliegen.
Wie haben sich die Reaktionen in Österreich auf Sie seit Ihrem ersten Auftreten bei der Großen Chance gewandelt?
Ich polarisiere immer noch, manche mögen mich, manche nicht. Wenn ich arbeitend auf der Straße herumlaufe, dann weiß ich, worauf ich mich einlasse, dann weiß ich, dass ich Aufmerksamkeit errege. Da kommen zu 99,9 Prozent positive Meldungen, und der Rest kommt von Menschen, die dann so mutig sind, dass sie gerade wenn sie vorbeigehen, auf Schulterhöhe irgendetwas sagen.
Und wenn die Haare auf dem Puppenkopf bleiben?
Erkennt mich niemand. Es ist mir schon ein paar Mal passiert, dass ich in der U-Bahn gestanden bin und mich die Leute länger angeschaut haben. Aber ich denke, da ist dann die Hemmschwelle zu groß, mich anzusprechen.
Conchitas Biografie verrät, dass sie aus dem kolumbianischen Hochland stammt, Tom Neuwirth hingegen kam in Gmunden zur Welt. Was an ihm ist noch oberösterreichisch?
Ganz viel. Vor allem Familie. Wir drehen gerade eine Doku, für die war Frau Wurst zum ersten Mal privat bei Neuwirths zu Hause, das war sehr lustig. Meine Oma hat alte Kinderfotos ausgegraben, und da sah man, dass ich schon als Kind ständig Frauenkleider anhatte.
Conchita geht aufs Damenklo – macht das Probleme?
Gar nicht. Ihr Mädels liebt mich doch, wenn ich aufs Klo komme. Bei mir kann man alles ausborgen, Lipgloss, Wimpernkleber, alles ist da. Ich mache das auch mit einer Selbstverständlichkeit, so dass niemand auf die Idee kommt, ich wäre hier fehl am Platz. Das hat natürlich auch mit meiner Sexualität zu tun, Frauen fühlen sich nicht wahnsinnig bedroht, wenn ein schwuler junger Mann auf die Damentoilette kommt.
Darauf kann Österreich stolz sein: je perverser, umso besser !
Zum Schämen, dass unser Land so vertreten wird.
herrichten wie er(sie) es will. Ich habe den Verdacht, dass dies in dieser Art nur deshalb geschieht, um entsprechend aufzufallen und nicht weil es ihm(ihr) wirklich gefällt. Ich finde diese Kombi von Bart und Weiblichkeit unschön und unästhetisch - einfach schiach, aber ohne dass es mich aufregt. Mir gefallen auch echte Damen mit Damenbart nicht - viele, die einen haben, leiden darunter und hätten ihn gern auf Dauer weg.
Was bedauerlich ist, das ist, dass der ORF auf diesen Zug aufgesprungen ist und offensichtlich deshalb dieses Mal auch nicht zugelassen hat, dass die ZuseherInnen über die Person, die Österreich bei diesem Wettbewerb verteten soll, abstimmen. Ich zweifle nämlich sehr, dass C.W. ansonsten da zum Zuge gekommen wäre. Ganz egal, wie die Geschichte ausgeht, über C.W. wird man wahrscheinlich sprechen, die muskalischen Qualitäten oder Nichtqualitäten - ich kenne sie nicht - werden untergehen.
In Wahrheit ist C.W. wahrscheinlich bedauernswert, er (sie) tut mit irgendwie leid.
da müssen wir doch auch dabei sein?
Jeder blamiert sich so, wie er/sie es will
Boart und erscht vor ...
is grauslich! ... (er)
ist mir lieber als die Conchita
Tom mit Brüsten anstatt Conchita mit Bart?..
Österreich macht sich mit "dieser Kultfigut" lächerlich!
...das heißt nicht, dass ich ihn als Menschen nicht respektiere!
..
aber nicht in der öffentlichkeit.....
ER! aber ich kann ihn
nicht anschauen!
und unappetitlich !
sie ihn essen?
Grauslich und unappetitlich ist ihr Statement!
Aber muss ihm die Schickeria (oder die, die sich dafür halten) in den AR*** kriechen?
...
und sie dürften ein ziemlich intoleranter und engstirniger Spießbürger sein. Mir gefällt Conchita Wurst auch nicht, aber sie (ihn) deswegen als arbeitsscheues Individium zu beschimpfen geht zu weit.