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Bildende Kunst aus einer Zeit der Umbrüche

Von Hannah Winkelbauer   17.April 2015

Die Landesgalerie legt ab heute den Fokus auf die Kunst der Nachkriegszeit, einer Zeit voller Umbrüche und Wiedersprüche. Avantgardistisches war in der oberösterreichischen Kunst der späten 1940er und frühen 50er-Jahre nur spärlich vorhanden, jedoch wurden die Grundsteine für neue Entwicklungen damals gelegt. Etwa mit der Gründung der Neuen Galerie (1946) und der Linzer Kunstschule (1947) sowie neuer Künstlervereinigungen. Die erste Ausstellung der Berufsvereinigung Bildender Künstler im Jahr 1946 war mit 287 präsentierten Künstlern ein klares Signal der Kunstschaffenden gegen die Restriktionen der NS-Zeit.

Die Ausstellung ist in drei Bereiche gegliedert. Im Wappensaal werden die Themen der Kunst unter dem direkten Eindruck der Schrecken des Krieges gezeigt. Soldaten und leidende, ausgemergelte Figuren sind die Protagonisten der "Antikriegsbilder" von Herbert Ploberger, Rudolf Kolbitsch oder Herbert Fladerer. In Form und Stil war die Kunst der frühen Nachkriegszeit in Oberösterreich eher traditionell, aber die Themen der Umbrüche der Nachkriegszeit fanden über die Motive Einzug in die Bilder. Margret Bilgers zarte Bleistiftporträts von russischen Soldaten zeugen von den Eindrücken der Besatzung und Egon Hofmanns "Stillleben mit Gasmaske" zeigt lapidar, welche Gegenstände damals alltäglich waren.

Zeitdokumente aus dem Archiv

Die Ausstellungsarchitektur von Karl-Heinz Klopf unterstreicht mit Stellwänden und Vitrinen aus Sperrholz das "Baustellenhafte" der Nachkriegszeit. Nicht nur Kunst, auch Objekte aus dem Archiv des Landesmuseums wie Ausstellungsplakate (darunter ein handgemaltes von Fritz Aigner), Kataloge und faksimilierte Zeitungsartikel werden gezeigt. Im Gotischen Zimmer sind Arbeiten von frühen Lehrern und Schülern der Kunstschule zu sehen, darunter auch von Peter Kubovsky: Der im Vorjahr Verstorbene war der letzte noch lebende der in der Ausstellung vertretenen Künstler.

Die ausgestellten Werke von Künstlerinnen wie Ottilie Kaspar, Vilma Eckl, Margret Bilger und Margarethe Pausinger, die 1947 in der neuen Galerie in einer eigenen Schau gewürdigt worden waren, zeigen eher traditionelle Motive wie Kinderporträts. Die vielen Kinderbilder (u.a. auch von Fritz Aigner) und Zirkusmotive (etwa von Kubin) aus jener Zeit können aber auch als hoffnungsfroher Blick der Künstler in die Zukunft interpretiert werden.

Infos zur Ausstellung

Die von Inga Kleinknecht und Gabriele Spindler kuratierte Schau „Aus der Sammlung: Bildende Kunst in Oberösterreich 1945–1955“ ist bis 16. 8. zu sehen. Parallel dazu wird im Kubin-Kabinett eine Auswahl von Zeichnungen Alfred Kubins gezeigt, die zwischen 1945 und 1955 entstanden sind.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9– 18 Uhr; Do 9–21 Uhr; Sa, So, Fei 10–17 Uhr; Landesgalerie, Museumstraße 14, 4010 Linz

 

 

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