Ein Garten ganz für die Gesundheit
50 verschiedene Kräuter, alle erdenklichen Gemüsesorten und Obst in Hülle und Fülle: Das alles wächst und gedeiht in Martina Viehböcks grünem Paradies in Sarleinsbach.
Eine Prise Lavendel, ein Hauch Thymian und dann erst der Oregano! Den Garten von Martina Viehböck kann man riechen. "Am intensivsten ist der Duft am Abend", sagt die 54-Jährige aus Sarleinsbach, und erklärt auch gleich warum: "Kräuter haben Spaltöffnungen, die sie tagsüber geschlossen halten, um sich vor dem Austrocknen zu schützen. Sie öffnen sich erst, wenn es kühler wird und dann verströmen sie auch ihr einmaliges Aroma. Deshalb sollte man Kräuter übrigens auch gegen Mittag ernten, denn um diese Zeit enthalten die Kräuter die meisten ätherischen Öle" sagt die Mutter zweier erwachsener Kinder. Und sie muss es wissen, schließlich ist Martina Viehböck nicht nur Biologie-Lehrerin sondern auch die Tochter eines leidenschaftlichen Gärtner-Ehepaares.
Karl Ploberger des Mühlviertels
"Meine Eltern hatten in Haslach viele Jahre einen Kräuter-Schaugarten. Mein Vater Siegfried Kainberger – er ist leider vor einem Jahr gestorben – war der erste im Ort mit einem Komposthaufen. Er hat immer viel ausprobiert und sein Wissen auch gerne weitergegeben. Die Leute haben ihn deshalb schon "Karl Ploberger des Mühlviertels" genannt", erinnert sich Martina Viehböck. "Mir ist das Gärtner-Gen praktisch in die Wiege gelegt worden." Und das merkt man beim Besuch ihres 2000 Quadratmeter großen Gartens auf den ersten Blick: Gut 50 Kräuter wachsen da – von Steinpilz-Thymian bis Mutterkraut ("gut gegen Migräne") aber auch Klassiker wie Kamille. "Darauf’ schwöre ich besonders", sagt Martina Viehböck, "Kamille ist für alles gut, das haben die Leute früher schon gewusst." Und auch im Nutzgarten gibt es kaum eine Obst- oder Gemüsesorte, die nicht in den fein säuberlich angelegten Beeten gedeiht. "Damit kommt ich gut durch das ganze Jahr" erzählt die Mühlviertlerin.
Bildergalerie: Das Gartenparadies von Martina Viehböck
Galerie ansehenSäfte, Liköre und Tomatenmark
Die Ernte wird eingekocht, eingelegt oder eingefroren, 14 verschiedene Marmeladen hat Martina Viehböck momentan in der Speis’ stehen. "Ich mach auch Säfte und Liköre oder auch Tomatenmark für selbstgemachte Pizza." Und natürlich ihre eigenen Kräutertees. "Ich hatte früher oft Halsweh und einfach angefangen, zu experimentieren. Mit Kräuter kann man sich viel weiterhelfen."
Gute Tipps, Rezepte und infos zur OÖN-Gartenwahl
Gemüsebeete unbedingt mulchen. „Dadurch trocknet die Erde nicht so schnell aus, man muss weniger gießen. Außerdem hat der Boden von Natur aus das Bestreben, sich selbst zu bedecken. Ist er schon bedeckt, ist Unkrautjäten nicht nötig.“ Außerdem füttert man damit die Regenwürmer, die mit ihrem Kot zur Humusbildung beitragen.
Gegen Läuse setzt Martina Viehböck Marienkäfer ein. „Ich sammle die kleinen Nützlinge, setze sie auf die befallenen Blätter. Ihre Larven lieben Läuse.“
Pfefferminz-Sirup: Wasser und Zucker im Verhältnis 1:1 ansetzen, Pfefferminzblätter und ein bisschen Zitronensäure dazugeben und 24 Stunden stehen lassen. Abseihen und abfüllen. „Im Sommer ist er herrlich erfrischend mit Mineral verdünnt, im Winter ist er köstlich mit heißem Wasser. Toll ist auch Lavendelsirup. Da ersetzt man einfach die Minze durch Lavendelblüten. Das schaut auch interessant aus, denn der Sirup färbt Getränke leicht lila. Am besten einen Schuss in den Sommerg’spritzten!“
OÖN-Gartenwahl: So läuft die Bewerbung: Bis Ende August Fotos auf www.nachrichten.at/gartenwahl hochladen. OÖN-Leser können auf nachrichten.at ihre Favoriten wählen. Außerdem gibt’s ein Gewinnspiel mit tollen Preisen!