"Niemandsland": Melodramatischer Nachkriegsfilm
Ja doch, Keira Knightley ist zweifellos derzeit die bemitleidenswerteste und überzeugendste Heulsuse des Weltkinos.
Das zeigt sie auch wieder in diesem Film, in dem sie als Frau des britischen Soldaten Morgan 1945 ins zerbombte Hamburg kommt. Dort zieht das Ehepaar in die herrschaftliche Villa des deutschen, kultivierten, höflichen Architekten Lubert (ein eindringlicher Hüne ist der Schwede Alexander Skarsgard), der im Bombenkrieg seine Frau verloren hat. Mit seiner Tochter darf er auf den Dachboden ziehen. Sofort ist klar, das kann so nicht ohne Probleme ablaufen. Die oft alleingelassene Frau Morgan hat auch im Bombenangriff auf London ihren Sohn verloren, auch ihre Verzweiflung ist groß. Hass und Enttäuschungen auf beiden Seiten sind da, doch Lubert verurteilt nicht pauschal, Frau Morgan anfänglich schon. Es ist ein großes Melodram mit ebensolchen Klangflächen, ein edel gemachtes, klischeehaftes Liebesdrama. (sin)
"Niemandsland", GB/USA 2019; 110 Min.
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film: