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"Alita: Battle Angel": Waltz’ Mädchen, die Kampfmaschine

Von Nora Bruckmüller, 16. Februar 2019, 00:04 Uhr
Waltz’ Mädchen, die Kampfmaschine
Zwischen Mensch und Maschine: Christoph Waltz heilt Cyborgs. Bild: Centfox

Der Kinofilm "Alita" ist durchschnittliche Science-Fiction um ein Vater-Tochter-Drama.

Der Morgen hängt golden über Iron City. So beginnt "Alita: Battle Angle" ungewöhnlich hell für einen seiner Art: Robert Rodriguez legt von James Cameron produzierte Science Fiction vor. Und Zukunft spielt das moderne Hollywood sonst als einen von der Apokalypse verdunkelten Moloch aus.

Doch die Unschuld, die der Regisseur von "From Dusk Till Dawn" (1996) in die ersten Bilder legt, passt erstaunlich gut zum Ursprung einer Geschichte, die noch ausreichend finster werden soll.

Christoph Waltz streift als Dr. Dyson Ido durch eine Müllhalde in Wolkenkratzer-Höhe, die sich aus dem speist, was die "Himmelsstadt" Salem herablässt.

Waltz, auf einmal fürsorglich

Und Ido findet Leben. Wenn man das, was der Torso des noch namenlosen Cyborgs verbirgt, so nennen kann. Ido ist eine Art Mediziner-Mechaniker, der solche Wesen – halb Mensch, halb Maschine – "kuriert". So wie das "gefallene" Mädchen, das er Alita nennt. Sie gibt die dank digitaler Magie aufgepeppte Rosa Salazar. Oscarpreisträger Waltz agiert in diesem zart aufkeimenden Ziehvater-Tochter-Drama wie erwartet: grauhaarig, aber gefährlich spitzbübisch, treffsicher launig, aber so fürsorglich, wie man ihn kaum kennt.

Das wiederum ist aber schon das Einzige, was überrascht. Der verheißungsvolle Morgen löst zwar im Plot ein, dass er Neues, sprich Alita, zu Tage fördert. Die Inszenierung bleibt eine bekannte Mischkulanz aus Versatzstücken von Rodriguez’ Handschrift und Zitaten bekannter Fantasy-Meilensteine und deren Bildwelten – von "Alien" über das "Das fünfte Element" bis zur Maschinenästhetik, die Cameron in "Avatar" zementiert hat. Das alles ist seltsam um ein Jugend-Identitätsdrama arrangiert. Alita will sich erinnern, wer sie ist. Das führt zu Verbalduellen mit dem Doktor-Ziehvater, der ihr ausgerechnet den Roboterkörper gegeben hat, den er für seine tote Tochter gebaut hätte.

Sie treiben Alita, deren Superkraft eine alte, fast vergessene Kampfkunst aus dem "Großen Krieg" ist, durch verschiedene Welten in Iron City, die an Rodriguez’ "Sin City"-Reihe erinnern: Männer ohne Moral, Frauen, die sich ohne Skrupel arrangieren – wie Idos Ex-Frau Chiren (Jennifer Connelly) –, Kopfgeldjäger in einer Bar, die verdächtig nach dem Titty Twister aussieht (aus "From Dusk Till Dawn"), Kämpfe bis aufs comichaft inszenierte Blut.

Wenn sich Rodriguez aber etwas von seinem Regie-Spezl Quentin Tarantino abgeschaut hat, dann, wie man Frauen ebenbürtig kämpfen lässt – bis zur unausweichlichen Frage: Töte ich? Bei der spitzzüngigen Kampfmaschine Alita könnte die Liebe – nicht nur zu einem Burschen – eine Rolle spielen. Erst als all das klar ist, nimmt der auf einem berühmten Manga-Comic beruhende Film dramaturgisch so richtig Fahrt auf. Bis dahin gibt es viel zu sehen. Das ist in Ordnung, aber nicht neu.

"Alita: Battle Angel": CDN/ARG/USA 2019, 122 Min.,

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

 

Lesen Sie auch ein Porträt von Waltz

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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