"Ugly": Alles Unheil dieser Welt
Der Film "Ugly" ist kein leichtes Stück Kino.
Eine nackte Frau in der Badewanne wird mit kaltem Wasser abgeduscht. Ihr ist kalt, sie schreit. Und das tut sie lange gleich zu Beginn dieses Films von Regisseur Juri Rechinsky. Er verquickt Ereignisse in Österreich und in der Ukraine miteinander, die Beziehungsgeflechte aber sind nicht leicht zu durchschauen.
Es wird kaum miteinander geredet, viel geschwiegen und schmerzgeplagt geschrieen. Die Szenen in der Ukraine sind großteils in einem Krankenhaus – düster und dunkel. In Österreich sind sie bunter, vor allem Martha (Maria Hofstätter) tritt in knalligem Rot auf. Sie kann als sich immer mehr in der Alzheimererkrankung verlierende Frau überzeugen.
Die Figuren scheinen alles Unglück dieser Welt auf sich zu vereinen, dazwischen gibt es beeindruckende Aufnahmen von Sturm, Feuer, See, Natur – untermalt von beinahe sakraler Musik.
Rechinsky macht es seinem Team, das mit vollem Körpereinsatz überzeugend agiert, und auch dem Kino-Publikum nicht leicht. Ja, dieser Film ist "ugly" (hässlich), doch Szenen der Wehmut und Trauer brennen sich ins Gedächtnis. Ein radikales, aber kein leichtes Stück Kino. (sin)
Interview mit Maria Hofstätter
"Ugly", AT/UKR 2017, 90 Min.
OÖN Bewertung:
Trailer zum Film: