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"Ready Player One": Spielbergs bombastische Schatzsuche

Von Philip Dethelfs, 06. April 2018, 00:04 Uhr
Spielbergs bombastische Schatzsuche
Tye Sheridan geht in der virtuellen Welt als Parzival auf Glückssuche. Bild: (Warner)

Der neue Film von Altmeister Steven Spielberg ist eine rasante Jagd nach Geld und Glück in einer düsteren Zukunft, die PC-Spiel-Kult und Kino der 80er feiert.

Die Zukunft sieht nicht gut aus. 2045 ist die Welt trostlos und überbevölkert. Menschen leben in Slums, die aus gestapelten Containern bestehen. Ihr einziges Glück besteht darin, sich in die virtuelle Realität zu flüchten. In einem digitalen Universum namens "Oasis" kann jeder sein, was er will. In dieser Düsternis tobt sich Steven Spielberg in seinem Werk "Ready Player One" aus, das ab heute in Oberösterreichs Kinos läuft.

Die Jungstars Tye Sheridan ("X-Men: Apocalypse") und Olivia Cooke ("Ouija") spielen die Hauptrollen in dem visuell überwältigenden Abenteuer nach dem gleichnamigen Kultroman von Ernest Cline ("Fanboys"). In Gestalt ihrer Spielfiguren, der Avatare Parzival und Art3mis, versuchen sie in "Oasis" eine Schatzsuche zu lösen, die der Gründer der virtuellen Welt, James Halliday, kurz vor seinem Tod ausgerufen hat: Wer drei sogenannte "Easter Eggs" in Form von drei Schlüsseln findet, erbt Hallidays gigantisches Vermögen und die "Oasis" gleich mit.

Versklavt wegen "Hardware"

Neben Parzival, Art3mis und deren Freunden hat es aber auch Konzernboss Nolan Sorrento auf die drei Schlüssel abgesehen. Seine Firma stellt die Hardware für die virtuelle Realität her und versklavt Menschen, die sie nicht abbezahlen können.

Der Australier Ben Mendelsohn, als "Star Wars"-Bösewicht Orson Krennick aus "Rogue One" bekannt, glänzt als skrupelloser Sorrento. Oscar-Preisträger Mark Rylance ("Bridge of Spies") gibt Halliday als schüchternes und gutherziges Genie, eine Mischung aus Windows-Boss Bill Gates und Apple-Erschaffer Steve Jobs. Dabei kombiniert Spielberg in "Ready Player One" düstere Zukunftsvision mit viel Nostalgie. Zu dystopischen Bildern der realen Welt läuft Rock- und Popmusik – von Van Halen, Duran Duran oder Tears For Fears. Und wer Hallidays Rätsel lösen will, sollte mit Filmklassikern wie "The Shining" und "Ferris macht blau" vertraut sein. Wie schon im Roman zelebriert Cline, der 1972 geboren wurde, auch in seiner Drehbuch-Adaption die zahlreichen Einflüsse seiner Kindheit und Jugend.

Aber verglichen mit dem Roman wurde einiges verändert oder weggelassen. So wurde aus der ersten Herausforderung – im Buch eine Kombination aus dem Game-Klassiker "Dungeons of Daggorath" und dem Film "WarGames" – ein spektakuläres Autorennen durch New York. Parzival fährt dabei im umgebauten DeLorean aus "Zurück in die Zukunft", unter Attacken von einem T-Rex und dem Riesenaffen King Kong.

Auf Kenner und Liebhaber von Filmen und Videospielen (nicht nur der 80er) wirkt der Film wie ein großes Wimmelbuch. Überall ist etwas zu entdecken, wenn man mit dem Tempo mitkommt. Wer damit nichts am Hut hat, dem droht eine visuelle Überreizung. Aber für Gamer, Nerds und Kinder der späten 70er und 80er hat Spielberg ein bombastisches Popcorn-Spektakel geschaffen.

"Ready Player One": 140 Min., USA 2018, Regie: Steven Spielberg

OÖN Bewertung:

Trailer:

 

Hintergrund und Erfolg

Kassenhit: Mehr als 40 Millionen Dollar hat Steven Spielbergs neuer Wurf „Ready Player One“ in drei Tagen (von 30. März bis 1. April) in den USA eingespielt. Es war finanziell gesehen das beste US-Startergebnis für den Dreifach-Oscarpreisträger (71) seit zehn Jahren. Inzwischen hält der Film weltweit bei mehr als 190 Millionen Dollar.

Ein Schlüssel für diesen Erfolg ist die Verschränkung von Vorlieben junger Kinogeher (u. a. durch Nachwuchsstars) und älterer durch eine Hommage an ihre Jugend der 80er. So gibt es eine starke Anspielung auf das Kult-Konsolenspiel "Adventure".

 

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