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"Loveless": Die zerstörerische Kraft von Hass

Von Silvia Nagl, 31. März 2018, 00:04 Uhr
Die zerstörerische Kraft von Hass
Mutter und Sohn Bild: Polyfilm

Ein trauriger und düsterer Film des Russen Andrey Zvyagintsev.

Aus Dummheit sei sie schwanger geworden, sagt Zhenya (Maryana Spivak) zu ihrem Liebhaber: "Irgendwie hat sich dann alles eingespielt. Lieblos."

Das Kind ist inzwischen 12 Jahre alt, und die Ehe mit Boris (Alexey Rozin) ist längst am Ende. Die beiden beschimpfen und hassen einander, fügen sich bewusst verbalen Schmerz zu. Aus dem "Liedchen von Glück und Liebe" ist Elend und Enttäuschung geworden. Auch Boris hat eine Geliebte, die von ihm ein Kind erwartet.

Und doch leben die beiden noch mit dem gemeinsamen Sohn in der Wohnung. Der muss eines Abends mitanhören, dass die Eltern ihn nach der Scheidung nicht aufnehmen und ihn in ein Internat stecken wollen. Und ihm die Schuld an ihrer Tragödie geben. Das ist zu viel für den Buben, er nimmt Reißaus.

Regisseur Andrey Zvyagintsev ("Leviathan") hat einen düsteren, dunklen, pessimistischen Film mit langen und langsamen Kameraeinstellungen gemacht. Alles ist trostlos und braun rund um die Wohnsilos. Niemand interessiert sich wirklich für das Schicksal des Kindes, Beamte sind überfordert, die Polizei erschöpft sich in Zynismus, nur eine private Suchtruppe gibt Hoffnung.

Vier Jahre später hängt die vergilbte Vermisstenanzeige noch immer an der Busstation, Zhenya trainiert auf der Terrasse ihrer Designer-Wohnung, Boris fühlt sich durch das Kleinkind gestört – im Fernsehen laufen Bilder vom Krieg in der Ukraine. Es könnte sich alles wiederholen ...

"Loveless", heuer für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert, hinterlässt Hoffnungslosigkeit.

"Loveless", F/RUS/D/B 2017; 130 Min.

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

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