"Love, Simon": Ein schöner Film über den harten Weg zum Outing
Es gibt Sätze, die das Leben in ein Davor und ein Danach teilen. Im Film "Love, Simon" sind es einmal nicht "Ich liebe dich" oder "Ja, ich will". Sondern es ist der Satz: "Ich bin schwul".
Hauptfigur Simon bringt ihn einfach nicht über die Lippen. Obwohl rational betrachtet nichts dagegen sprechen würde. Vater Jack (Josh Duhamel) und Mutter Emily (Jennifer Garner) sind liberal und lieben Simon aufrichtig, seine Freunde sind eine coole, liebenswürdige Schulbande voll jungen Übermutes.
Wohltuend unverkrampft
Doch genau der Umstand, dass sich der 17-Jährige so sehr mit der Wahrheit quält, macht "Love, Simon" zu einem wunderbaren, notwendigen Beitrag zum Kino, das Homosexualität thematisiert: Er zeigt, dass gleichgeschlechtliche Liebe noch immer als Stigma mit Angst vor Ausgrenzung empfunden werden kann. Das zu vermitteln, gelingt "Love, Simon" noch dazu auf gekonnt unverkrampfte Weise, mit Witz, bissigen Dialogen, mit Schwulen-Klischees, die beinhart zertrümmert werden, zig klug gewählten Zitaten der Popkultur und Nick Robinson als Hauptdarsteller mit großem Talent. Und das, ohne je den Ernst der Sache aus den Augen zu verlieren. Schön! (nb)
"Love, Simon": USA 2018, 110 M., Regie: Greg Berlanti
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film: