"Le Redoutable - Godard, mon Amour": Jean-Luc Godard, das Ekel und das Genie
Jean-Luc Godard - Am liebsten möchte man ihm manchmal eine schallende Ohrfeige verpassen, diesem eingebildetenen Vielredner und Ich-bezogenen Macho, der seine jüngere Frau bevormundet.
So ist er jedenfalls – auch – in der Erinnerung seiner Ex-Frau, der Schauspielerin Anne Wiazemsky (1947–2017): der geniale Filmemacher Jean-Luc Godard (geboren 1930), in den sich Anne bei Dreharbeiten 1967 verliebt und ihn kurz darauf geheiratet hat. Regisseur Michel Hazanavicius’ Film basiert auf ihrem 2015 erschienenen Buch "Un an après" (Ein Jahr später).
Der charismatische, auch komische Louis Garrel ist in Aussehen und Sprachduktus Godard verblüffend ähnlich, Elfengleich ist Stacy Martin ("Nymphomaniac") als Anne.
Die Regie zeigt die kurze Liebesgeschichte der beiden, aber auch die von ihnen aktiv miterlebte Geschichte der 68er, der Proteste, Revolutionen und der Neubestimmungen – auch mit typischen Stilmitteln von Godard und mit viel Humor. Ein cineastisches Gustostückerl, das auch neue Erkenntnisse über Godard bringt!
"Le Redoutable - Godard, mon Amour", F/I/Myanmar 2017; 110 Min.
OÖN Bewertung: