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"Hell or High Water": Das ökonomische Ende des Amerikanischen Traums

Von Peter Grubmüller, 20. Mai 2017, 00:04 Uhr
Das ökonomische Ende des Amerikanischen Traums
Gil Birmingham (Deputy Parker, l.) und Jeff Bridges (Ranger Hamilton) Bild: (PC)

Der Film von David Mackenzie stellt die Frage nach der moralischen Rechtmäßigkeit, Banken zu überfallen.

Die Idylle der Kamerafahrten auf den endlosen Landstraßen im US-amerikanischen Hinterland ist trügerisch. Dort, wo früher Cowboys die Herden zu kargen Grasbüscheln getrieben haben, ist nichts mehr von großer Freiheit zu spüren, sondern ihr ökonomisches Ende. In den Dörfern stehen Plakate, die mit schnellem Geld Erleichterung bei Schulden versprechen. An ein Bankgebäude hat jemand "Drei Einsätze im Irak, aber kein Schuldenerlass für Leute wie uns" geschmiert.

Diese Stimmung verpasst David Mackkenzies schnörkellos wie furios erzähltem Film "Hell or High Water" die Grundierung für jene Ausweglosigkeit, in der die beiden Howard-Brüder – der kreuzbrave Toby (Chris Pine) und der radikalere, eben aus dem Gefängnis entlassene Tanner (Ben Foster) – stecken. Sie verlegen sich auf Banküberfälle, weil Toby keine andere Möglichkeit sieht, die nach dem Tod ihrer Mutter fällig gestellte Hypothek für die Ranch zu begleichen. Niemals würden sie riskieren, dass alles an die Bank fällt.

Blöd nur, dass die Banken auch in dieser Gegend gerade mit digitaler Überwachung ausgestattet werden, also bekommt der kurz vor seiner Pension stehende Texas-Ranger Hamilton (grandios: Jeff Bridges) ein Foto von Tanner in die Hände. Toby, der obendrein schlauere Howard, lässt die Beute in einem indianischen Casino in Oklahoma waschen und den Besitz in eine Stiftung für seine bei ihrer Mutter lebenden Söhne umwandeln.

Auf der Ranch ist inzwischen Öl gefunden worden – und die mit der Stiftung betraute Bank hat kein Interesse daran, das fette Geschäft mit Nachforschungen über das Geld zu gefährden. Dem knorrigen Hamilton, der das Muster der Überfälle bald erkennt, aber nichts beweisen kann, bleibt einzig das Glücksgefühl, dass er seinen oft wegen dessen indianischer Vergangenheit veräppelten und von Tanner erschossenen Deputy Parker (Gil Birmingham), gerächt hat.

Kino: "Hell or High Water", USA 2016, 102 Min., Regie: David Mackenzie, Paramount.

OÖN Bewertung:

 

Trailer: 

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1  Kommentar
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.05.2017 08:23

hat das "herzeigbar" geschrieben, wirr, wie der Artikel ist?

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