"Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon": Es ist nie zu spät: Einfach auf und davon!
Als der Gerichtsvollzieher den Kuckuck auf das knallrote Propeller-Flugzeug pickt, ist es vorbei mit der Gelassenheit bei Schorsch. Er rennt davon, startet sein geliebtes Oldtimer-Modell, und ab geht’s in die Lüfte!
Der Beginn eines gemütvollen Fly-Movies. Für den bayrischen Gärtner Schorsch läuft es schon länger nicht so gut – weder daheim mit Gattin (Monika Baumgartner) noch in der Gärtnerei. Als er wegen eines angeblich falschen Grüntones für den Golfplatz-Rasen auch noch um 83.0000 Euro geprellt wird, schlittert er in die Insolvenz.
Kauziger Grantler
Elmar Wepper, der seit dem Kinofilm "Kirschblüten Hanami" 2008 eindrücklich gezeigt hat, dass er auch anders kann als nur vorabbend-serientauglich ähnlich zu sein, ist der kauzige, wortkarge Typ, der auf seiner Reise Richtung Nordkap ein verrücktes Huhn (die kecke Emma Bading) kennenlernt, das sich wie eine Klette an ihn hängt, weil sie ihr schnöseliges Elternhaus (herrlich dekadent Ulrich Tukur und Sunnyi Melles) verlassen will. Wepper und Bading harmonieren sowohl als Film-Figuren als auch als Darsteller-Duo sehr gut. Wie der Grantler langsam seine harte Schale ablegt, zeigt Wepper sehr überzeugend. Schließlich landet er auf einem aufgelassenen Flughafen in Brandenburg bei der resoluten Hannah (Dagmar Manzel lässt mit einer sehr berührenden Interpretation des Peter-Maffay-Hits "Über sieben Brücken musst du gehn" aufhorchen).
Der Film nach dem gleichnamigen Buch von Jokel Tschiersch ist herzerwärmendes Kino mit der schönen Botschaft, dass es nie zu spät ist, Träume zu verwirklichen.
Kino: "Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon", D 2018; 120 Min.
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film: