"Dogman":Wir Menschen sind doch alle Tiere
Am Ende geht dieser Film durch Mark und Bein. Das schafft das meisterhaft exakt inszenierte, temperierte Werk "Dogman" des italienischen Regisseurs Matteo Garrone ("Gomorrah") gerade deshalb, weil es so harmlos beginnt.
Und die Harmlosigkeit hat einen Namen: Marcello, gespielt von einem umwerfend glaubwürdigen Marcello Fonte. Marcello ist Hundefriseur und hat einen Saloon in einer für Garrone typischen Szenerie.
In Neapel, in einer Häuserzeile am Strand, wo immer Wind weht, und Sand in der Luft an einen Western erinnert. Aber Marcello ist kein "harter Hund", sondern begegnet Tier und Mensch mit aufrichtiger Zuneigung, der "Hundemann" ist auch loyal wie ein Vierbeiner gegenüber dem koksenden, bulligen Simoncino, der mit Gewalt die Nachbarn tyrannisiert. Den lächelnden Marcello lieben aber alle.
Still, aber nie wirklich sanft
Und so steht er bald zwischen den Fronten, auch, weil ihn Simone gefährlich von ihm abhängig macht, er aber nicht aus dem "Rudel" der Kaufmänner verstoßen werden will. Es beginnt ein überraschend stiller, aber roher Kampf um Hierarchie, der zuletzt ein echtes Verbrechen aus Italien zitiert. Versetzt mit irrer Komik und genialen Szenen mit Hunden, die Instinkte der Männer spiegeln. Ein paar Straffungen, und die Parabel auf das Tier "Mensch" wäre perfekt. (nb)
"Dogman": F/I 2018, 102 Min., Regie: M. Garrone
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film