"Die bauliche Maßnahme" liegt im Container
"Das ist ein Film, der Fragen stellt. Ich habe auch keine Antworten", sagte der Wiener Filmemacher Nikolaus Geyrhalter anlässlich der Vorstellung seines neusten Dokumentarfilmes "Die bauliche Maßnahme" im Linzer Moviemento.
Im Februar 2016 hat die österreichische Bundesregierung bekannt gegeben, einen zirka 400 Meter langen und bis zu vier Meter hohen Maschendrahtzaun am Brenner errichten zu lassen, um die zu erwartenden Flüchtlingsströme ordnen zu können. Geyrhalter lässt die Menschen am Brenner einfach reden, stellt kurze Fragen, wertet nicht. Natürlich gibt es Ängste und Befürchtungen, aber auch Verständnis und Mitleid, unreflektierte Aussagen ebenso wie klug Durchdachtes.
Immer wieder sind TV-Aufnahmen zu sehen, in denen die Politiker zu Wort kommen – und da könnte der Gegensatz oft nicht größer sein zwischen den Politikern im fernen Wien und den Bewohnern und Polizeibeamten am Brenner. Die "bauliche Maßnahme" kommt übrigens von der Ex-Innenministerin, die das Wort Grenzzaun vermeiden wollte.
Am Ende ein Symbol-Bild: In eienm Container liegt der Zaun in großen Rollen. Unbenutzt. Die Flüchtlingsströme am Brenner sind ausgeblieben. Ein Polizist sagt: Hoff’ma, dasch der do bleibt!" Der Film ist sehenswert und nach wie vor aktuell.
Kino: "Die bauliche Maßnahme", A 2018, 112 Min.
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film: