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"Aquaman": Der wilde Wassermann

Von Nora Bruckmüller, 22. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Der wilde Wassermann
Jason Momoa (39): gebürtiger Hawaiianer und geborener Aquaman. Bild: Jasin Boland

"Aquaman" überzeugt sicher nicht mit intellektuellem Tiefgang, aber mit bombastischen Ozeanszenen und seinem erdigen Star.

Bei Comicfilmen kommt der Kritiker ja meistens nicht umhin, sich eines zu fragen: Geht es hier doch nur um Männer, die sich wie Buben im Sandkisterl gegenseitig die Schauferl kaputt schlagen?

Bei "Aquaman", einer Figur aus dem US-Verlag DC, ist das nicht anders. Wobei man schon von einem Planschbecken sprechen müsste, das doch nicht weniger umfasst als alle Weltmeere.

Der Konflikt, bei dem sich g’standene Krieger nass machen: Aquaman, gespielt von Jason Momoa, muss gegen seinen Halbbruder antreten, König Orm von Atlantis (Patrick Wilson). Weil Orm die zerkrachten Unterwasserreiche vereinen will, um die Oberwelt auf ihren Platz zu verweisen, da die Sauerstoffatmer "unsere Kinder vergiften" und so viel Müll in die Ozeane gekippt haben, "dass sie längst brodeln".

Ein Krieg, den Aquaman verhindern will, was er nur kann, wenn er sich seinem Schicksal stellt: Obwohl er anders als Orm kein vollblütiger Royal aus Atlantis ist – sein Vater ist Leuchtturmwärter –, gilt er als der bestimmte Herrscher. Bis er dies annimmt, gehen einige Dreizacke zu Bruch.

Nicht viel denken, nur schauen

Denn wie man es aus der tagesaktuellen Weltpolitik kennt, geht es Orm nicht wirklich um die Umwelt, sondern um seinen exorbitanten Machtanspruch, gepaart mit einem gekränkten Ego. Die Stichworte: Bruderzwist, Erbfolgekrieg, Mutterliebe.

Es ist kompliziert. Muss man das durchdenken? Nein. Denn "Aquaman" ist ein Film, der sowieso nicht mit intellektuellem Tiefgang überzeugen will, sondern mit visuell bombastischen Tauchgängen, aufreibend choreografierten Kämpfen im Videospiel-Stil, Piraten mit Hightech-Waffen und Massenaufläufen mit allen Wesen, die kreuchen, fleuchen und töten.

Regisseur James Wan ("Saw") serviert hier eine Leistungsschau der modernen Kino-Computeranimation. Und es ist ein Spaß, dabei zuzusehen. Das liegt auch an Momoa, der lässige Einzeiler sagen darf und dabei so gar nicht lächerlich wirkt. So nimmt er sich und seiner Sache den Ernst, verhindert das Abdriften der Adelsgeschichte ins Salbungsvolle und lässt der zusehends überhöhten Komik nicht ganz die Luft ausgehen. Momoas hemdsärmeliger Held ist so einer, mit dem Männer gerne auf ein Bier gehen, während sich die Frauen auf "Oben ohne"-Szenen freuen. Oder ihn zumindest um seine Wallemähne beneiden.

Sie hält noch, wenn der Dreizack längst zerbrochen ist.

"Aquaman": AUS/USA 2018, 143 Min., James Wan

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

 

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