„7 Tage in Entebbe“: Der Terrorist, der kein Nazi sein wollte
Der Film "7 Tage in Entebbe" über die Entführung der Air-France-Maschine am 27. Juni 1976 ist nun in unseren Kinos. Daniel Brühl verkörpert den deutschen Terroristen Wilfried Böse.
Was muss in den Köpfen der Geiseln vorgegangen sein? Bei der „Selektion“ in nicht-jüdische und jüdische Geiseln, die in einem Extra-Zimmer am Terminal in Entebbe in Uganda untergebracht wurden. Es ist nur einer jener Momente, die einen erschaudern lassen. 1976 wurde eine Air-France-Maschine auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris nach ihrem Zwischenstopp in Athen entführt: von zwei Deutschen, Mitglieder der linksextremistischen Revolutionären Zellen, und zwei Angehörigen der Volksfront zur Befreiung Palästinas. Der Brasilianer José Padilha erzählt diese Geschichte in mehreren Erzählsträngen und aus verschiedenen Sichtweisen samt Original-Filmmaterial. Es ist ein unglaublich spannend inszenierter Film.
Padilha wertet nicht, dem Zögern der israelischen Regierung, ob mit den Terroristen verhandelt werden soll oder nicht, widmet er breiten Raum. Daniel Brühl brilliert in der Rolle des Terroristen Wilfried Böse, zeigt den inneren Zweifel des Deutschen, der kein Nazi sein will. Eiskalt wirkt Rosamund Pike als Entführerin Brigitte Kuhlmann. Zwei Stunden Hochspannung und bittere Erinnerung. (sin)
„7 Tage in Entebbe“, USA/GB 2018; 110 Min.
OÖN Bewertung:
Der Trailer zum Film:
Zum Interview mit Daniel Brühl