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Warum sich Bienen über Unkraut freuen

Von Claudia Riedler und Barbara Rohrhofer, 29. März 2019, 00:04 Uhr
Warum sich Bienen über Unkraut freuen
Karl Ploberger, Biogärtner Bild: Alexander Schwarzl

Biogärtner Karl Ploberger beantwortete am OÖN-Gartentelefon viele Leserfragen Der heiße Sommer des Vorjahres wirkt noch nach – viele Pflanzen brauchen spezielle Pflege.

"Das war ein guter, langer Winter, und auch der Frühling lässt sich fantastisch an, weil er offenbar länger dauert als im Vorjahr. Da hatten wir gefühlt 20 Minuten Frühjahr und danach Hochsommer", sagt Biogärtner Karl Ploberger, als er – tief gebräunt – zur Telefonsprechstunde im OÖN-Newsroom erscheint. "Die gute Farbe hab’ ich vom Garteln – es gibt schon soooo viel zu tun, auch wenn’s in den vergangenen Tagen noch sehr kalt war. Insgesamt sind wir heuer drei Wochen früher dran", sagt er und widmet sich den vielen Fragen der OÖNachrichten-Leser:

 

Ich werde heuer Palmbuschen binden, frage mich, ob ich auch Zweige vom Buchsbaum verwenden darf. Denn was passiert, wenn da der Zünsler drinnen ist? Schlüpft der dann im Herrgottswinkel?

Karl Ploberger: Sie können die Zweige getrost abschneiden, weil der Zünsler im Haus und ohne frische Blätter nicht überleben kann. Das garantiere ich Ihnen.

Mein Heidelbeerstrauch will nicht gedeihen. Was mache ich falsch?

Sie müssen ihn düngen, düngen und wieder düngen, am besten mit einem organischen Rhododendron-Dünger. Denn Heidelbeersträucher sind sehr wuchskräftig und brauchen ausreichend Vitalstoffe. Viele Hobbygärtner übersehen das leider.

Mein Oscorna-Gartendünger steht seit zehn Jahren in der Gartenhütte. Darf ich den noch verwenden, beziehungsweise wirkt er noch?

Ja, natürlich, den können Sie die nächsten hundert Jahre verwenden. Da passiert rein gar nichts.

Darf ich meinen Oleander jetzt schon auf die Terrasse stellen?

Ich mache das am kommenden Montag, weil ich es wie Sie nicht mehr erwarten kann. Ich würde mir aber ein Vlies bereitlegen und den Strauch bei weniger als minus zwei Grad damit schützen.

Unsere Thujenhecke ist zehn Jahre alt und zwei Meter hoch. Wir würden sie heuer gerne zurückschneiden. Was sagen Sie dazu?

Man sollte diese Hecke auch schneiden, allerdings muss ich Sie gleichzeitig warnen: An den Schnittstellen haben Sie danach jahrelang braune Stellen. Geschnitten werden immergrüne Pflanzen übrigens immer von A bis A, also von April bis August.

Mein Marillenbäumchen blüht jedes Jahr wunderschön, nur die Früchte werden dann nicht reif, sondern fallen ab. Ist vielleicht der Pfirsichschorf schuld?

Sicherlich, und das einzige natürliche Mittel dagegen ist Schachtelhalm-Extrakt, den Sie am besten fertig kaufen. Sie können den Baum ab jetzt einmal wöchentlich an trockenen Tagen damit besprühen. Am besten machen Sie das am Abend. Das soll das Ausbreiten der Pilzkrankheit verhindern.

Mein Zitrusbäumchen hat in seinem Winterquartier alle Blätter verloren. Was habe ich denn falsch gemacht?

Da gibt es zwei Gründe: Entweder Sie haben in den vergangenen Monaten zu viel gegossen. Wenn die Erde zu nass ist, verfaulen die Wurzeln, und der Baum wirft alle Blätter ab. Oder Sie haben im Winter gedüngt. Auch das sollte man keinesfalls tun, weil der Zitrusbaum im Winter seine Ruhe braucht, um im Frühling wieder vital zu sein.

Der Rasen in meinem Garten ist eine eher urige Wiese. Es wuchern Ehrenpreis, Gänseblümchen, Gundermann und Löwenzahn. Recht schön find’ ich das leider nicht.

Das Unkraut ist ein Zeichen für Nährstoffmangel. Wenn Sie wirklich einen Englischen Rasen möchten, dann müssen Sie düngen, das Unkraut ausreißen, sofort nachsäen und den Rasen nicht zu kurz mähen. Aber seien wir uns ehrlich: Im Sinne des Bienen- und Insektenschutzes ist es doch viel besser, einen "Kräuterrasen" zu haben, als einen, in dem nichts blüht. Ich kann Ihnen versichern: Auch der Rasen in meinem Garten ist nicht perfekt.

Mein Rhododendron ist eine echte Augenweide. Er blüht jedes Jahr, im Vorjahr sogar zweimal. Doch jetzt sind seine Blätter schwarz und braun. Ist er noch zu retten?

Der Rhododendron braucht einen sauren Boden und viel Feuchtigkeit. Der heiße Sommer im Vorjahr war für ihn absolut nicht ideal, denn zu viel Trockenheit macht ihn anfällig für Pilzerkrankungen. Außerdem mag er es nicht, wenn er mit Leitungswasser gegossen wird, weil zu viel Kalk drinnen ist. Am besten düngen Sie ihn jetzt mit Rhododendrondünger und machen den Boden mit spezieller Erde "sauer".

Meine Haselnussstaude steht neben meinem Gemüsegarten und wirft zu viel Schatten. Darf ich die Staude jetzt noch schneiden oder hätte ich das besser im Herbst machen sollen?

Das ist jetzt sehr gut möglich. Für die Zukunft rate ich Ihnen, den Strauch einmal auf Stock zu setzen, also auf zehn Zentimeter Höhe abzuschneiden. Aber natürlich kann man auch die alten Äste bodennah abschneiden. Nur so kann die Staude von unten wieder austreiben, bleibt vital und vergreist nicht.

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