Wie im Schlaraffenland: Beeren im Topf
Viele Früchte lassen sich problemlos in Töpfen ziehen – Tipps zu Sorten, Anbau und Pflege.
Erdbeeren gehören etwa zu den Früchten, die problemlos in Töpfen gedeihen. Hängeerdbeeren in Ampeln gesetzt, lassen einem die Früchte sogar direkt in den Mund wachsen. Einige Sorten – zum Beispiel "Elan" – bilden viele Ausläufer, auf denen sich dann rasch Blüten und Früchte bilden. Genau so lassen sich diese Erdbeeren aber auch in Kästen pflanzen. Köstlich, aber wirklich nur zum Naschen oder für kleine Desserts, sind die Monats- oder Walderdbeeren. Im August werden diese Erdbeeren mit Kompost oder organischem Dünger versorgt, denn da setzen sie bereits die Blüten fürs nächste Jahr an. Im Frühjahr mit frischer Bioerde die Oberfläche abdecken, nicht jäten – Flachwurzler!
Himbeeren: Nicht fehlen dürfen im Topfgarten die Himbeeren. Sie gibt es in den unterschiedlichsten Sorten. Empfehlenswert ist hier die sogenannte Herbsthimbeere, wie zum Beispiel "Autumn Bliss". Sie sind besonders robust, blühen auf den einjährigen Trieben und können nach der Ernte (bis zum Frost) komplett zurückgeschnitten werden. So lassen sich die Töpfe (40 bis 60 Zentimeter für ein bis drei Pflanzen) auch gut verpacken und überwintern. Jährlich mit Hornspänen düngen.
Brombeeren benötigen ein wenig mehr Platz, gehören aber auch zu den köstlichsten Früchten, vor allem im Spätsommer. Die beste, säulenförmig zu ziehende Sorte, ist "Navaho". Die Triebe des heurigen Jahres an einem Stab hochbinden, sie blühen dann im kommenden Jahr. Sind sie abgeerntet, wird der Ast bodeneben abgeschnitten, der neue ist dann schon da und bringt Beerenträume im kommenden Jahr.
Heidelbeeren: Erst in den letzten Jahren ist die Heidelbeere so richtig zur Genussfrucht geworden. Im Supermarkt gibt es diese Kulturheidelbeere schon lang, sie ist aber oft geschmacklos, weil sie zu früh, also unreif, geerntet wurde. Belässt man die Früchte aber bis zur tatsächlichen Reife am Strauch, dann schmeckt sie fantastisch. Eine sehr gute Sorte ist "Blue Crop", sie blüht nicht zu früh, und die Ernte setzt rasch ein. Einzige Vorliebe dieser Pflanze: eine saure, also kalkfreie Erde. Hier darf nicht mit normaler Blumenerde gepflanzt werden, die Sträucher würden gelbe Blätter bekommen und dahin kümmern (Topfgröße: 60 cm für zwei Pflanzen, dann ist die Befruchtung besser). Rhododendronerde oder Lauberdekompost (Walderde) sind ideal. Ganz wichtig – jedes Jahr mit organischem Rhododendrondünger versorgen.
Johannisbeeren: Kleine Gehölze lassen sich ebenfalls im Topf kultivieren: Johannisbeeren (Ribisel) sind nicht nur dekorativ als Strauch, sie liefern auch köstliche Früchte. Keinen zu kleinen Topf wählen (ca. 50 Zentimeter Durchmesser) und die Pflanze um gut zehn Zentimeter tiefer setzen, wie sie im Kauftopf stand. Damit ist garantiert, dass sie sich immer von unten verjüngt. Mit Hornspänen düngen und nach einigen Jahren die ganz alten Triebe bodeneben herausschneiden. Beste Sorte: "Jonkher van Tews". Johannisbeer-Stämmchen sehen im Topf ganz entzückend aus, man muss allerdings in strengen Wintern mit Ausfällen rechnen.
Stachelbeeren: Gleiches gilt bei den Stachelbeeren. So praktisch die Hochstämmchen sind, sie sind empfindlicher. Allerdings ist bei diesen Beeren besonders auf die neuen, mehltauresistenten Sorten zu achten. Beim Schnitt immer die inneren Äste entfernen, damit Licht und Luft an die Früchte kommt. "Crispa flavia" ist so eine rotfruchtige, robuste Sorte.