Leberblümchen – wertvoll wie die blaue Mauritius!
Blitzblauer Blütenteppich breitet sich bei uns in den Wäldern aus. In Japan sind die Blumen in Blau- und Rosatönen Kult.
Es gibt Pflanzen, deren Preis die Vorstellungskraft übersteigt. Bei den Leberblümchen wird das teuerste nun mit 25.000 Euro gehandelt, "wenn ich meine blaue Mauritius überhaupt verkaufe", meint einer der in Europa herausragendsten Züchter, Jürgen Peters, aus Norddeutschland. Gemeinsam mit Andreas Händel bildet er das Duo, das den Markt der Leberblümchen-Sammler in Atem hält: Immer neue, immer ausgefallene Züchtungen präsentieren sie auf Ausstellungen. Hauptkunden sind die Japaner.
Die heimischen Leberblümchen (Hepatica nobilis) rollen nun in den Laubwäldern ihre herrlichen blitzblauen Blütenteppiche aus. Doch auch da gibt es eine Laune der Natur und an manchen Stellen findet man rosarote und weiße Formen.
Den Züchtern ist es gelungen, gefüllt blühende Leberblümchen zu kreieren. Echte Raritäten, die aber in einem passenden Beet zu einem Blickfang im Frühlingsgarten werden.
Die zweite große Gruppe sind die japanischen Leberblümchen. Sie sind ein wenig anspruchsvoller, was den Standort betrifft, dafür übertrumpfen sie sich von Sorte zu Sorte an Schönheit. "Oft sehen die Blüten wie aus Glas geformte Miniseerosen aus", gerät der Züchter Peters ins Schwärmen. Seine Leidenschaft hat Dimensionen angenommen, die für Normalsterbliche kaum noch verständlich sind. So hatte er ein, bei einer Ausstellung in Japan mit einer Goldmedaille ausgezeichnetes Exemplar, von denen es nur drei auf der ganzen Welt gibt, um 3600 Euro "im Angebot".
Er selbst allerdings ist auch der Sucht verfallen und hat bei einem skandinavischen Sammler ein Stück mit besonders schön geformten Blättern und herrlichen Blüten gefunden, das er nun vermehren will. Geschätzte 3000 bis 5000 verschiedene Leberblümchen gibt es und die werden in Japan das ganze Jahr über gehegt und gepflegt und wie Juwelen während der Blüte präsentiert. Auf eigenen Tischen in den Wohnungen stehen sie dann für einige Stunden, damit Gäste die Schätze bewundern können.
Pflege
- Unter Laubbäumen, Laubhecken, Holunder oder Ribiselsträuchern setzen.
- Der Boden sollte locker und humos, aber unbedingt mit einem guten Lehmanteil sein. Ideal ist es, wenn man Laubkompost untermischt.
- Im Frühjahr sollte die Sonne die Pflanzen „wachkitzeln“ können, im Sommer benötigen sie Schatten.
- Die empfindlicheren Japanischen Leberblümchen benötigen einen ganz durchlässigen Boden. Sie erfrieren meist nicht, sondern gehen an Staunässe zugrunde.
- Bims ist der Schlüssel für den Erfolg.
- Gedüngt wird ausschließlich mit Laubkompost.
- Leberblümchen sind keine Zimmerpflanzen. Hält man sie im Topf, dann nach dem Abblühen in schattige Beete bodeneben einsenken.