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Hitze, Dürre, brauner Rasen

Von Barbara Rohrhofer und Valerie Hader, 22. Juni 2018, 00:04 Uhr
Hitze, Dürre, brauner Rasen
Biogärtner Karl Ploberger am OÖN-Telefon Bild: Alexander Schwarzl

OÖN-Biogärtner nahm sich am Gartentelefon Zeit für die Sorgen und Nöte der Hobbygärtner Der heiße Frühling brachte jede Menge Probleme für Obst und Gemüse mit sich.

In Oberösterreich hat es in den vergangenen Wochen nicht oder nur sehr wenig geregnet. "Trockenheit und Hitze sind viel zu früh gekommen. Im Hochsommer können die Pflanzen damit umgehen, im Frühjahr nicht, weil die Wurzeln zu empfindlich sind", sagt Biogärtner Karl Ploberger, der den OÖN-Lesern am Gartentelefon wieder Rede und Antwort stand.

 

Mein Rasen sieht traurig aus: Braune Flecken und statt Gras hauptsächlich Unkraut, Klee und blaue Blümchen. Was kann ich machen?

Karl Ploberger: Jetzt gar nichts. Das ist das Wetter, das dem Rasen einfach zusetzt. Das trockenheitsempfindliche Gras ist verdorrt und das hitzeresistente Unkraut kann sich ausbreiten. Bei der blauen Blume handelt es sich um den kriechenden Günsel, den kann man nur ausreißen. Nachsäen lohnt sich erst im Herbst.

Die Blätter meiner Radieschen sind zerfressen. Was kann das sein?

Schuld sind Erdflöhe, die sich bei dieser Trockenheit massiv ausbreiten. Auch Rucola und Asia-Salate sind davon betroffen. Da hilft es nur, zu mulchen und den Boden gut feucht zu halten.

Meine Tomaten wachsen viel zu schnell und sind schon sehr hoch. Darf ich die Spitzen kappen?

Wahrscheinlich haben Sie anfangs zu viel gegossen. In den ersten vier Wochen sollten die Pflanzen nur einmal wöchentlich gegossen werden. Macht man das öfters, bilden sich zu rasch zu viele Blätter, während die Wurzeln noch zu schwach sind. Ich würde die Spitze kappen und die Seitentriebe wachsen lassen.

Im Fernsehen sehe ich immer Tomatenstauden ohne Blätter. Ist das besser?

Manche Hobbygärtner schwören darauf, ich nicht. Solange sie gesund sind, sind die Blätter quasi der Motor der Pflanze.

Meine Zucchini trugen im ersten Jahr wunderbare Früchte, heuer fallen sie bei einer Größe von zwei Zentimeter ab. Was mache ich falsch?

Grundsätzlich ist es so, dass man bei Zucchini die ersten vier bis sechs Fruchtansätze ausbrechen sollte, damit die Pflanze stark genug werden kann. Stärken können sie die Pflanze mit Brennnesseljauche.

Ich habe mir zwei Fuchsien gekauft und auf einen nicht ganz sonnigen Standort platziert. Leider sind beide nach kurzer Zeit eingegangen.

Halbschatten ist prinzipiell richtig. Ich befürchte aber, dass sie die Fuchsien zu viel gegossen und gedüngt haben. In diesem Fall kann es passieren, dass sie mit einem Schlag welk werden.

Mein alter Zwetschkenbaum sieht ganz vertrocknet aus. Ist es sinnvoll, ihn mit einem Wasserschlauch einzuwässern?

Gießen ist gut, besser wäre aber ein Rasensprenger, weil sich die Wurzeln mehrere Meter um den Baum verzweigen.

Ich hab’ das Gefühl, dass es heuer im Garten viel mehr Käfer und Mücken gibt als sonst. Täusche ich mich?

Nein, auch das liegt an der Hitze. Weil der Boden heuer so warm ist, sind viele Tiere an der Oberfläche, die man sonst gar nicht so wahrnimmt. Auffällig sind zum Beispiel die Feuerwanzen, die in Scharen auftreten. Aber auch Ameisen sind mancherorts eine echte Plage. Gegen die Feuerwanzen hilft Urgesteinsmehl. Ameisen mögen keinen Zimt. Allerdings darf der Zimt nicht nass werden, sonst verliert er seine Wirkung.

Der Pfirsichbaum, der unter meinem Dachvorsprung steht, ist heuer eingegangen, nachdem er ausgetrieben und Blüten angesetzt hat. War er von der Kräuselkrankheit befallen?

Nein, ganz sicher nicht. Das klingt ganz nach einem verspäteten Frostschaden. Jänner und Februar waren mild, am 1. März jedoch hatte es minus 17 Grad. Das haben manche Pflanzen ganz einfach schlecht ausgehalten.

Die Thujen bei mir und in der Nachbarschaft werden heuer alle nach und nach braun. Wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen?

Das kann zwei Gründe haben. Entweder es ist die extreme Trockenheit, dann hilft nur gießen, gießen, gießen. Wahrscheinlicher ist aber wohl die Miniermotte, die man nur mit dem Neem-Öl bekämpfen kann.

Ich habe heuer ein massives Schneckenproblem und befürchte, dass die kleinen braunen Tiere alles zusammenfressen.

Da gibt’s nur einen Ausweg. Sofort Ferramol streuen, und zwar großzügig und breitflächig im ganzen Garten, am besten, bevor es regnet. Dann sollte erst einmal Ruhe sein.

Der Flieder in meinem Garten ist rund 30 Jahre alt. Wann und wie sollte ich ihn zurückschneiden.

Grundsätzlich können sie ihn radikal und bis zum Stock zurückschneiden. Er wird wieder kräftig austreiben, aber zwei bis drei Jahre nicht blühen. Die zweite Möglichkeit wäre, im Spätwinter nur die Hälfte der Äste herauszuschneiden und im nächsten Jahr die andere Hälfte zu stutzen.

Bei meiner Gurkenpflanze werden die oberen Gurkerl dürr. Die sind noch so klein.

Wahrscheinlich ist ihnen nur zu heiß. Gurken brauchen einen hellen Standort mit viel Licht, wollen aber keine pralle Sonne, sonst vertrocknen die Früchte.

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