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Herbstzeit ist auch Kohlzeit

06. Oktober 2017, 00:04 Uhr

So schön! Biogärtner Karl Ploberger über die besten Sorten, die schönsten Zierpflanzen und die optimale Zeit für Aussaat und Ernte.

Es ist schon gewaltig – was durch Zucht aus einem einzigen kleinen Pflänzchen über die Jahrhunderte geworden ist. Alle Kohlgewächse stammen nämlich im Wesentlichen von dem an den Küsten des Mittelmeeres und Atlantiks wild wachsenden Brassica oleracea ab.

Durch Kreuzungen und auch durch Zufall ist in dieser Familie der Kreuzblütler eine enorme Vielfalt an Gemüsepflanzen entstanden, die jetzt im Herbst ihren großen Auftritt haben und nun von Tag zu Tag besser schmecken.

Die Kohlfamilie startet ja schon im Frühjahr mit dem Kohlrabi. Die ersten zarten Knollen – sie sind botanisch richtig eigentlich die verdickten Hauptsprosse – gibt’s aus dem Frühbeet schon im April, dann kommen Brokkoli und Karfiol und gegen Ende der Gartensaison die ganz große Familie der Blattkohle. Ob Weiß- oder Rotkraut, der rotblättrige Grünkohl oder die Palmkohle.

Hier lässt sich Zierde und Nutzen perfekt kombinieren, und so kann man die Pflanzen auch in kleinen Gärten als Blickpunkt ins Staudenbeet setzen.

Ausgesät werden die Kohlpflanzen im März oder April, ausgepflanzt im Mai. Das Wichtigste ist, dass an dieser Stelle mindestens vier Jahre kein Kohl gewachsen ist und dass der Boden besonders gut mit Kompost und organischem Dünger versorgt sind, denn alle Kohlgewächse sind extreme "Futterer". Dann wachsen sie bei ausreichendem Gießen bis zum Herbst zu stattlicher Größe und die Blätter warten darauf, am Teller zu landen. Im Norden Deutschlands ist Kohl "kein Essen, sondern Kult", heißt es. Warum gerade im Herbst? Da gibt es folgenden Mythos: Kohl soll, wenn es kalt wird aus der Stärke in den Blättern Zucker produzieren und so schmackhafter und bekömmlicher werden.

Mehr Sonne, mehr Geschmack

Tatsächlich ist es aber so, dass die großen Blätter im Herbst die Chance haben, besonders viel Sonnenlicht aufzunehmen und so die Süße produzieren. Nach dem Abernten sollte man die Strünke stehen lassen, sie treiben im Frühjahr wieder aus und die ersten zarten Blätter sind besonders köstlich.

Und wer die eine oder andere Pflanze stehen lässt, der wird von gewaltigen gelben Blüten überrascht, die nicht nur viele Bienen anlocken, sondern die auch in den Salat gestreut werden können und aus deren Samen wieder neue Pflanzen gezogen werden können. Mit wahrscheinlich wieder ganz neuen Wuchs- und Blattformen ...

 

Fragen an den Biogärtner

Bei mir haben Hunderte Raupen den Brokkoli im heurigen Jahr vernichtet. Was kann ich dagegen machen?

Das sind die Raupen des Kohlweißlings. Die beste Abwehr ist ein Gemüseschutznetz. Es wird an einem Holzgerüst über dem Beet so aufgespannt, dass es dicht mit der Erde abschließt und nie auf den Blättern aufliegt. So kann der Schmetterling keine Eier ablegen.

An einigen meiner Kohlrabipflanzen habe ich knapp über den Wurzeln eine "zweite" Knolle entdeckt. Die Pflanzen wuchsen auch nicht so gut. Was tun, damit das im kommenden Jahr nicht passiert?

Die Krankheit nennt man Kohlhernie. Sie tritt immer dann auf, wenn zu rasch hintereinander Kohlgewächse angebaut werden. Die Fruchtfolge, so sagen die Experten, sollte "weit" sein. Also erst nach vier bis fünf Jahren wieder Kohl an dieser Stelle anpflanzen.

Kann man auch den Zierkohl, der für die Blumenkästen angeboten wird, essen?

Ja. Einzige Einschränkung ist, dass er nicht mit chemischen Pestiziden behandelt wurde – was aber nur selten mehr passiert. Überlebt er den Winter, blüht er übrigens wunderbar.

 

Das ist jetzt zu tun:

Im Garten: Rasen düngen! Noch immer regelmäßig mähen. Kompost zu den Beerensträuchern und auf die Baumscheiben in einer dünnen Schicht streuen. Blumenzwiebeln pflanzen! Herbsthimbeere erst im Frühjahr schneiden. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass sie dann viel kräftiger wächst.

Auf der Terrasse: Empfindliche Kübelpflanzen zum Haus, damit bei Regen der Topf nicht zu stark durchnässt wird. Besonders alle Citrus sind dann gefährdet. Balkonblumen bleiben noch an den Fenstern. Ev. Herbstkisterl setzen.

Im Haus: Orchideen kommen wieder ans Südfenster, denn die Sonne hat deutlich an Kraft verloren. Haben sie keine Blüten (Phalaenopsis), dann für zwei Monate in einen kühlen Raum stellen und weniger gießen. Nach dieser Kühlphase kommt die neue Blüte.

 

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