Zur Sinawarte auf den Hohen Lindkogel

Von Sabine Neuweg und Alois Peham   08.April 2016

Die Thermenregion südlich von Wien lockt nicht nur mit hervorragenden Weinen und Thermalbädern, sondern auch mit schönen Wanderungen. Eines der lohnenden Ziele im südlichen Wienerwald ist der Hohe Lindkogel, auf den aus allen Richtungen markierte Wege und Biketouren führen.

Wir haben uns von Süden auf den Weg gemacht. Westlich von Bad Vöslau beim Gasthaus am Haidlhof liegt der Ausgangspunkt, hier beginnt ein in Richtung Waldrand führender nicht markierter Feldweg. Man überquert den Beethoven-Wanderweg, bleibt geradeaus leicht ansteigend, erreicht durch Wald das Manhartstal und folgt der roten Markierung. Nach rechts steigt man dann in einigen Serpentinen etwas steiler zur Vöslauer Hütte hinauf. Nicht rechts liegen lassen sollte man den Anstieg zum Jubiläumskreuz mit herrlichen Blicken über die waldreiche Landschaft.

Dann geht es hinab zu einer Wegkreuzung und man folgt dem linken, gelb markierten Weg Richtung Eisernes Tor. Zuerst flach, dann ansteigend und um den Sooßer Lindkogel mündet er in den Weitwanderweg Nr. 404. Eine Höhenwanderung mit schönen Ausblicken bis nach Wien charakterisiert den nächsten Abschnitt. Ein letzter Abstecher führt dann am Brennersteig mit einer kurzen seilgesicherten Felsbarriere höher und mündet wieder in den Weg ein, der hinaufführt zum Gipfel mit Warte und Schutzhaus.

Großartiger Ausblick

Nach dem großartigen Ausblick und der Einkehr im gastlichen Schutzhaus wandert man zunächst ein Stück den Anstiegsweg zurück und folgt dann einem Steig nach Süden hinab zu einer Forststraße. Diese führt durch den Merkengartengraben zu Ruine und Schloss Merkenstein. Die baufällige Ruine der Burg aus dem 12. Jahrhundert kann nur von außen besichtigt werden.

Das kleine Schlösschen aus 1843 gehört zu den bedeutendsten Villenbauten des romantischen Historismus in Österreich. Vorbei an großen Felsblöcken führt die Straße abwärts. Am Waldrand angekommen, zweigt nach links eine Schotterstraße ab, die direkt in den Beethovenweg mündet und bald hat man den Ausgangspunkt wieder erreicht.

INFOS ZUR TOUR

Ausgangspunkt: Die Parkplätze beim Gasthaus Am Haidlhof erreicht man von der Abfahrt Kottingbrunn der A2 über die nahe Bad Vöslau liegenden Ortschaften Gainfarn und Großau. Hier ist auch eine gute Möglichkeit, mit einer Einkehr den Berg zu verabschieden.

Charakteristik: Durchgehend beschilderte und markierte Bergtour auf Waldwegen und Forststraßen. Eine kurze Felspassage am Brennersteig kurz vor dem Gipfel stellt keine Schwierigkeit dar.
Der Abstieg erfolgt über eine Forststraße zur Ruine und zum Schloss Merkenstein.

Höchster Punkt: Auf dem Gipfel des Hohen Lindkogels steht die im Jahr 1856 erbaute Sinawarte.
Von ganz oben lassen sich herrliche Blicke übers Land bis weit hinein in die südliche Bergwelt genießen. Das angebaute Schutzhaus Eisernes Tor wurde 1884 eröffnet.

Karten: Kompass Nr. 208, freytag & berndt Nr. 012

Gehzeiten: 4–5 Stunden, Länge 15 km, Höhenmeter 630, Am Haidlhof/Gainfarn (328 m) – Vöslauer
Hütte (489 m) – Hoher Lindkogel/ Sinawarte (834 m) – Ruine Merkenstein (460 m)

GPS:

Weitere Inhalte:


www.wieneralpen.at

WEGESRAND

Zwei Einkehrstationen gibt es entlang der Wanderung. Die Vöslauer Hütte ist schon nach einer Stunde erreicht und lockt mit einer schönen Aussichtsterrasse. Geöffnet ganzjährig, im Sommer ein Monat Urlaub, Mo und Do Ruhetag (www.voeslauerhuette.naturfreunde.at). Im Schutzhaus Eisernes Tor direkt bei der Warte wird die Wiener Küche hoch gehalten, und das ist jedenfalls eine Einkehr wert. Geöffnet ganzjährig außer einem Monat im Sommer, Mo Ruhetag (www.oetk-baden.at/schutzhaus/).

Buchtipps
„Wien mit Wienerwald Wein- und Waldviertel“ von Werner Heriszt (Kompass Verlag 2015)
Ein gut gemachter Wanderführer mit ausführlichen Beschreibungen der Touren, Kartenausschnitten und Höhenangaben. Eine Tourenkarte zum Mitnehmen und GPX-Daten zum Download komplettieren das handliche Buch (14,99 Euro).

„Wandern für Ausgeschlafene rund um Wien“ von Friedrich Arnold (Kral Verlag 2016)
Auch Langschläfer brauchen Gipfelerlebnisse, und so laden hier 71 besondere Touren zu einem spätvormittäglichen Wandererlebnis ein. Viele davon sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (16,90 Euro).