Über den Plöckenstein nach Tschechien

Von Sabine Neuweg und Alois Peham   17.Juni 2016

Am Parkplatz in Oberschwarzenberg starten wir diese Runde, zunächst auf steinigen Wegen hinauf zum Steinernen Meer. Mächtige Granitblöcke, Überreste eines einst hohen Gebirges, sind hier zu bestaunen. Der Weiterweg führt hinauf zur Dreieckmark: Tschechien, Deutschland und Österreich grenzen hier aneinander. Man ist mitten in einer Phantasielandschaft. Bizarr stehen leblose Baumruinen entlang des Kammes und erinnern an den Sturm Kyrill 2007 und die folgende große Borkenkäferplage. Die einst dichten Wälder werden erst in einigen Jahrzehnten wieder die Sicht übers Land bis zu den Bergen verdecken.

Über den Plöckenstein nach Tschechien

Von hier erreicht man in 20 Minuten den höchsten Berg des Mühlviertels, den 1378 Meter hohen Plöckenstein mit neuem Gipfelkreuz. Unter den abgestorbenen Baumskeletten, unter denen sich aber schon wieder üppiges Grün mit vielen Jungbäumen angesiedelt hat, wandert man hinab zum Stifter-Obelisken. Wie ein Auge inmitten der Wälder liegt der Plöckensteiner See – ein Relikt aus der Eiszeit – tief unten.

Über den Plöckenstein nach Tschechien

Der Weg führt über kompakte Fels- und Wurzelwege hinab zum Ufer mit schönen Rastplätzen und einem Fotopoint. Ein auf Knopfdruck geschossenes Foto wird auf eine Homepage gespeichert, von der man dann das Bild zu Hause hochladen kann. Weiter folgt man dem Weg vom See abwärts, ehe in einer Linkskurve ein Wegweiser den Anstieg nach rechts Richtung Plöckenstein anzeigt.

Über den Plöckenstein nach Tschechien

Auf Waldwegen erreicht man wieder den Grenzkamm, auf dem man höher steigt bis zur Wegkreuzung Richtung Oberschwarzenberg kurz vor dem Plöckensteingipfel. Der Nordwaldkammweg gibt die weitere Richtung vor, und so erreicht man die Abzweigung vor dem Steinernen Meer. Von hier haben wir noch den kleinen Umweg über die Teufelsschüssel gewählt. Mitten im Wald liegen mächtige, übereinander getürmte Granitfelsen, die einen kleinen Gipfel ergeben, der über Aluleitern erreicht wird. Den Teufel haben wir nicht getroffen, der ist wohl eher in nebeligen Nächten unterwegs, aber die wassergefüllte Schüssel im Gipfelfelsen ist nicht zu übersehen. Von hier geht es in einer halben Stunde zurück zum Parkplatz.

 

Ausgangspunkt: Anreise über Aigen-Schlägl und weiter durch Ulrichsberg und Klaffer nach Schwarzenberg. Zum Parkplatz in Oberschwarzenberg folgt man der Straße, die nach der Ortsdurchfahrt in einer Linkskurve nach rechts abzweigt. Am Ende liegt der Parkplatz.

Charakteristik: Längere Wanderung auf kompakten, aber steinigen Wegen, die etwas Kondition voraussetzt. Sehr abwechslungsreich und durch die Baumruinen auf der tschechischen Seite teilweise bizarr und phantastisch. Bestens beschildert und markiert. Abzweigungen beachten.

Varianten: Man kann auch nur bis zum Stifter-Obelisken hinabwandern, den Plöckensteinersee nur von oben bewundern und zurück am Plöckenstein, dem Kammweg abwärts bis zur Abzweigung nach Oberschwarzenberg folgen. Die Zeitersparnis beträgt etwa 1,5 Stunden.

 

Grafik: Tourenroute

Weitere Inhalte:


Gehzeiten: 5 Stunden, Länge: 14 km, 780 Höhenmeter, Parkplatz Oberschwarzenberg (930 m) – Dreieckmark (1321 m) – Plöckenstein (1371 m) – Stifter Obelisk (1310 m) – Plöckensteinersee (1090 m) – Abzweigung Plöckenstein (1050 m) – Abzweigung Abstieg (1330 m) – Teufelschüssel (1108 m)

Internet: www.boehmerwald.at, www.npsumava.cz

GPS-Datei: 

Weitere Inhalte:

Karten: freytag&berndt Nr. 5262, Wander- & Radkarte der Region Böhmerwald

1379 m: Der höchste Berg des Mühlviertels und von Südböhmen hat sein Aussehen seit einigen Jahren verändert. Einst von dichtem Wald umgeben, ist heute der Blick frei bis in die Berge. Den höchsten Felsen ziert ein Gipfelkreuz.

 

Wegesrand

Einkehr: Es gibt entlang der Strecke keine Einkehrmöglichkeit, aber immer wieder Tische und Bänke zur Rast. Besonders schön ist der Rastplatz beim Plöckensteinersee. Für den Abschluss der Wanderung findet man in den Orten mehrere Einkehrstationen. Wir haben die Wanderung im schönen Gastgarten des Stiftskellers in Schlägl und passend zu dieser Runde mit einem köstlichen Stifterbier verabschiedet.

Steinernes Meer: Unsere Freunde Stefan und Maria, die aus Salzburg und Tirol kommen, denken beim Wort Steinernes Meer an den Gebirgszug im Land Salzburg. So war es an der Zeit, ihnen das Mühlviertler Steinerne Meer näher zu bringen. Entstanden ist es aus einem im Erdaltertum mächtigen 5000 Meter hohen Gebirge, das weitgehend abgetragen wurde. Der arktische Dauerfrost der letzten Eiszeit ließ das charakteristische Blockmeer entstehen. Durch Ausschwemmung blieben die großen Granitblöcke übrig.

Blöckenstein
Das Mühlviertler Steinerne Meer