Spätherbst im Spitzer Graben

Von Sabine Neuweg und Alois Peham   04.Dezember 2015

Der Spätherbst ist eine ruhige Zeit in der Wachau, es sind nur wenige Betriebe offen, und gerade deswegen strahlt die Landschaft eine seltene Beschaulichkeit aus. Diese Wanderung am Welterbesteig Wachau ist ganzjährig möglich.

Wir starten am Kirchenplatz in Spitz, folgen der Friedhofgasse aufwärts und zweigen bald ab zum Anstieg auf den berühmten Tausendeimerberg.

Durch die Weinrieden

Weinrieden ziehen sich von allen Seiten empor, und der Blick von oben hinab zur Donau und hinüber zur Ruine Hinterhaus ist beeindruckend.

Von hier folgt man der Markierung abwärts, kommt in die Ortschaft Radlbach, und vorbei am Weingut Notnagl geht es durch den Radlbachgraben aufwärts.

Der Panoramaweg "Vom Wein zur Marille" ist hier ident mit dem Welterbesteig. Drei Unterstandshütten liegen am Weg, die Setzberghütte, die Zornberghütte und die Bruckhütte, alle benannt nach den jeweiligen Rieden, die man durchwandert. Es gibt unterwegs Labstationen, wie jene in Laaben beim Weingut Donabaum. Aufgelassene Steinterrassen findet man beim Naturdenkmal "Trockenrasen Vogelsang".

Steil geht es dann hinauf zur Riede Offenberg, die Aussicht auf den Spitzer Graben ist die Belohnung. Bei der bald darauf erreichten Zornberghütte wird im Sommer an Sonntagen Wein ausgeschenkt.

Blick Jauerling

Auf schönen Höhenwegen mit Blick zum Jauerling erreicht man die Waldregionen um den Sackgraben und bald darauf den Ortsanfang von Mühldorf.

Wir bleiben am Welterbesteig, wandern hinauf nach Niederranna, kommen vorbei am Schloss Prandhof und schließlich über die Zufahrtsallee zur Burg Oberranna. Sie liegt jetzt im Winterschlaf, ein Blick durch das Gittertor ist uns aber gegönnt, ehe es über herrliche Wiesenwege, eingesäumt von Schlehenhecken, Mühldorf entgegengeht.

Beim Mühlrad nahe dem Gasthaus Weißes Rössl endet diese Wanderung, und damit sind wir am Eingang zum Waldviertel angekommen.

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Infos zur Tour

Ausgangsweg: Die Wanderung beginnt am Kirchenplatz in Spitz. Rückfahrt von Mühldorf entweder mit dem Bus (nähere Infos unter www.vor.at), oder in etwa zwei Stunden zu Fuß am Panoramaweg Spitzer Graben nach Elsarn und südlich des Spitzerbaches zurück nach Spitz.

Charakteristik: Abwechslungsreiche, nicht allzu lange Wanderung in wechselndem Auf und Ab durch die letzten Weinberge von Spitz. Die durchgehend beschilderten Wege und Forststraßen sind mit dem Welterbesteiglogo markiert. Aussichtsreiche, schöne Rastplätze am Weg.

Varianten: Wer noch ein Gipfelerlebnis anhängen will, folgt von Mühldorf weiter dem Welterbesteig durch schöne Laubwälder hinauf auf den 626 Meter hohen Gipfel des Trenning. Abstieg durch den Trenninggraben (Mountainbikeroute) oder auf der Straße nach Elsarn.

Gehzeiten: 3 Stunden, 30 Minuten

Länge: 11,4 km

Höhenmeter: 450, Spitz (223 m) – Tausendeimerberg (316 m) – Burg Oberranna (452 m) – Mühldorf (398 m)

Internet: www.welterbesteig.at

GPS:

Weitere Inhalte:

Karten: freytag & berndt Nr. 071, Kompass Nr. 207

 

Am Wegesrand

Zur Einkehr & Verkostung der Federspiel-, Steinfeder- und Smaragd-Weine der Wachau laden die geöffneten Heurigen ein (www.wachau-heurigen.at).

In Mühldorf können wir zwei Gasthäuser empfehlen: das Gasthaus Weißes Rössl im Zentrum von Mühldorf und das Gasthaus Busch in Niederranna. In beiden waren wir rundum zufrieden und wurden mit Waldviertler Spezialitäten bestens bewirtet.

Marivino Marille und Wein sind die Taufpaten, der Verein ist ein Zusammenschluss von 27 Winzern und Brennern des Spitzer Grabens zur Förderung dieser beiden wichtigsten Früchte der Wachau. Hier findet man die höchsten und steilsten Weinterrassen der Wachau, eingesäumt von kunstvoll geschichteten Trockensteinmauern. Übrigens: Die Ur-Marille stammt aus China und wurde um Christi Geburt in der Wachau heimisch. (www.marivino.at)