Karstquellen unterm Krippenstein
Wanderung: Wasser begleitet diese eindrucksvolle Runde unter steil zum Dachsteinplateau aufragenden Felswänden. Ein Höhepunkt ist der Tiefblick von der Wasserfallwand.
Eingebettet zwischen Dachstein und Sarstein, liegt am südöstlichen Ende des Hallstättersees Obertraun. Am Bahnhof brechen wir auf zu einer abwechslungsreichen, auch kulinarisch nicht zu verachtenden Rundtour.
Auf Schautafeln erfährt man Interessantes zum Thema Karst und erlebt die Welt am Fuße des Dachsteins – seit 1997 UNESCO-Welterberegion – mit intensiven Eindrücken. Man folgt der Beschilderung Richtung Koppenwinkl und erreicht, vorbei an Gemeindeamt und Höllwirt, entlang des Fußballplatzes die Brücke über die Traun. Es wird einsamer.
Erst am Fluss entlang, dann durch lichte Wälder erreicht man eine Brücke über einen rauschenden Bach. Wegweiser zeigen den kurzen Anstieg zum Bühlerbachursprung, der das Wildwasser hier speist. Weiter folgt man dem Weg vorbei an einer kleinen Kneippstrecke zu den Hütten der Koppenwinklalm. Nicht weit entfernt liegt die aus Karstquellen im See gespeiste Koppenwinkllacke, die unter Naturschutz steht.
"Wenn Berge stürzen" – ein riesiger Felsbrocken liegt neben dem Weg, und eine Tafel informiert über diesen Felssturz im Jahr 1987, ehe man mit der Koppenrast die erste Einkehrstation der Runde erreicht hat.
Ein Abstecher zur Koppenbrüllerhöhle bietet eine weitere spannende Abwechslung, ehe man am Höhenweg Richtung Obertraun die Wanderung fortsetzt. Erst flach, dann leicht ansteigend, schlängelt sich der breite Promenadenweg durch Wald und mit Blick über Obertraun in Richtung See. Etwa auf Höhe des Ortszentrums ist die Abzweigung zur Wasserfallwand. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
In direkter Linienführung geht es höher, oben, wo es etwas steiler wird, wurden Stufen angelegt. Die letzten Meter wird es flacher. Unvermittelt steht man hoch über dem See und genießt den Tiefblick von den Rastbänken. Hier war der Wasserfall gegen Ende August trocken, aber das kann sich nach den Regenfällen geändert haben. Zurück am selben Weg, noch kurz am Höhenweg weiter und auf Asphalt hinab zum Ausgangspunkt. Hier wartet mit dem Höllwirt eine weitere Einkehrstation auf Welterbewanderer.
- Ausgangspunkt: Bahnhof Obertraun. Bei dieser Wanderung bietet sich die Anreise mit der Bahn an. Man hat dann auch die Möglichkeit, die Tour spontan um eine der angeführten Varianten zu erweitern. Es gibt regelmäßige Verbindungen über Attnang-Puchheim bis Selzthal. www.fahrplan.oebb.at
- Charakteristik: Leichte Wanderung auf breiten Wegen und Forststraßen entlang der Traun bis zur Koppenrast. Am beschilderten Höhenweg Nr. 1 zurück nach Obertraun. Der Anstieg hinauf zur Wasserfallwand führt über einige steilere Passagen. Vorsicht: steile Abbrüche oben.
- Varianten: Man kann am herrlichen Ostuferweg weiter bis zur Bahnstation Steeg wandern und mit einer Einkehr beim Steegwirt abschließen. Von der Koppenrast führt ein Weg zur Koppenbrüllerhöhle und durch das wildromantische Koppental zum Bahnhof Bad Aussee (jeweils 2,5 Stunden).
Einkehr:
Auf halber Wegstrecke lädt das Gasthaus Koppenrast zur Einkehr. Regionalität und Kreativität sind wichtig, ohne auf Tradition zu vergessen. Der Topfenstrudel mit Rosinen war ein Gedicht, genauso das eine Woche zuvor servierte Hechtfilet. (Mo./Di.: Ruhetag, www.koppenrast.at)
In Obertraun findet man den Gasthof Höllwirt, der mit traditioneller Küche und
frischen Fischen überzeugt. (Mi., Do.: Ruhetag, www.hoellwirt.at)
Die Karstquellen:
Am Dachstein: Die größte Karstquelle des Dachsteins ist der eindrucksvolle Waldbach-Ursprung am Ende des Echerntals.
Der Bühlerursprung ist eine von zahlreichen weiteren Quellen, die wie auch hier fast unvermittelt aus den Felsen hervorsprudeln.
Nicht weit davon beeindrucken die ebenfalls aus Karstquellen gespeisten Bäche in der Koppenbrüllerhöhle.
Infos:
- Gehzeiten: 3 - 4 Stunden mit Abstechern
- Länge: 13 km, Höhenmeter 370, Bahnhof Obertraun (513 m) - Bühler(bach)ursprung (600 m) - Koppenwinklsee (525 m) - GH Koppenrast (531 m) - Wasserfallwand (750 m)
- Karten: freytag & berndt Nr. 5281, Kompass Nr. 20
GPS-Track zur Wanderung: