Almlandschaft rund um Hirschegg
Schneeschuhtouren: Die als "steirische Rucksackdörfer" bekannte Region im weststeirischen Grenzland zu Kärnten ist ein ideales Ziel für Schneeschuhwanderer und Tourengeher.
Immer wieder machen wir uns auf, Neues zu entdecken. Westlich von Graz liegt rund um die Stubalpe ein herrliches Tourengebiet mit baumlosen Bergrücken. Als angenehmen Stützpunkt haben wir den Spengerwirt in Hirschegg erlebt und waren auf zwei Gipfeltouren mit den Schneeschuhen unterwegs.
Ausgangspunkt für den Anstieg zum Seinerkreuz ist der Berggasthof Pongratzwirt, der über eine schmale Bergstraße von Hirschegg aus erreicht wird. Von hier folgt man dem markierten Wanderweg, der zunächst durch Wald höher führt. Vorbei an der Franzlhütte geht es weiter, und man erreicht zuletzt durch lichte Bergwälder die kleine Wallfahrtskirche St. Bartholomä, ein schöner Rastplatz. Das Ziel ist schon zu sehen, und über den gleichmäßig ansteigenden Gipfelhang geht man den Felsen mit dem Seinerkreuz entgegen. Von hier ist auch schon unser nächstes Tourenziel sichtbar, der langgestreckte Bergkamm des Speikkogels. Abstieg entlang des Anstiegsweges oder auch auf einer daneben entlang führenden Schneise im Wald. Für die Besteigung des Speikkogels fährt man zunächst vorbei am Einstieg zum Salzstiegel-Skigebiet hinauf bis zum Hirschegger Sattel. Beim Salzstiegelhaus beginnt die Tour. Am Pistenrand geht es höher bis zu den schon von weitem sichtbaren Windrädern. Hier beginnt der lange, nach oben hin steiler werdende Gipfelanstieg.
Die Kraft der Natur spüren
Unangenehm starke Windböen haben uns einiges abverlangt. Der windverblasene Hartschnee ist mit Schneeschuhen weniger mühsam, einige Skitourengeher haben noch vor dem Gipfelrücken umgedreht. Es ist herausfordernd, die Kräfte der Natur zu spüren, wir sind aber auch beeindruckt von der grandiosen Aussicht.
Für den Abstieg sind wir einer Variante gefolgt und ab einer markanten Markierungsstange auf etwa 1850 Meter links haltend nach Nordosten Richtung Wald abgestiegen.
Über kleine freie Flächen erreicht man eine Forststraße am Ende eines Grabens. Nach Norden folgt man dieser,
biegt nach rechts hinauf zum Skigebiet, kurz darauf erreicht man wieder den Ausgangspunkt.
HINTERGRUND ZUR TOUR
Ausgangspunkt: Hirschegg erreicht man am besten auf der A2 von Graz kommend über die Abfahrt
Modriach und weiter vorbei am Packer Stausee. Die teilweise enge Passstraße von Zeltweg über den Hirschegger Sattel ist im Winter nur bei guten
Verhältnissen zu empfehlen.
Charakteristik: Aussichtsreiche freie Bergkämme prägen das Landschaftsbild. Die Schneeschuhrouten führen meist entlang der markierten Wege mit Variationsmöglichkeiten. Schwierigkeit:
I-II, Lawinengefahr: bei normalen Verhältnissen gering,
Ausrichtung: Nord bis Ost
Varianten: Vom Hirschegger Sattel kann man den markanten, 1928 Meter hohen Rappoldkogel besteigen. Am langgestreckten Südostkamm geht es dann hinab und weiter bis zum Alten Almhaus auf der Stubalpe. Zurück auf
einer Forststraße, die unter dem Rappoldkogel quert (4 Stunden).
Gehzeiten: Seinerkreuz vier Stunden, Speikkogel drei Stunden
Länge: 10 und 6,8 km
Höhenmeter: 630 und 500, Parkplatz Pongratzwirt (1180 m) -
St. Bartholomä (1587 m) - Seinerkreuz (1779 m),
Hirschegger Sattel (1543 m) - Speikkogel (1993 m)
Karten: freytag & berndt Nr. 212, Kompass Nr. 219
Einkehrschwung:
Empfehlenswerte Gasthöfe um Hirschegg sind der
Gasthof Kreuzwirt bei der Kirche, die urige Jausenstation Neuhäuslwirt hoch über dem Ort und der Spengerwirt am Weg zum Hirschegger Sattel, ein idealer Stützpunkt für Touren in der Umgebung. Oben am Sattel liegt im gleichnamigen Skigebiet das Salzstiegelhaus. Pongratzwirt geöffnet Sa. und So., nur Getränke (Tel. 0664 655913).
www.kreuzwirt-hirschegg.at
www.ghneuhaeusl.at
www.spengerwirt.at
www.salzstiegelhaus.at
Buchtipp I: „Schneeschuhführer Steiermark – vom Dachstein ins Steirische Weinland (Preis 15,40 Euro) von Silvia Sarcietti und Elisabeth Zienitzer, Bergverlag Rother 2017“:
Insgesamt 62 Schneeschuhtouren vom Dachstein über die Niederen Tauern bis zu den steirischen Almregionen.
GPS-Tracks stehen zum Download bereit.
Buchtipp II: „Schneeschuh- und Winterwandern im
Nationalpark Kalkalpen (Preis 16,90 Euro) von Elisabeth Humer, Kral Verlag, Oktober 2017“: Die Nationalpark-Rangerin stellt 45 Touren in dieser einzigartigen Region vom Enns- über das Steyr- bis zum Kremstal vor.