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Genuss-Anschluss unter dieser Nummer

Von Karin Haas, 06. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Genuss-Anschluss unter dieser Nummer
G´selchte Erdäpfeln mit Grammeln, Aioli und gehobeltem Thunfisch auf Keramik von Elfi Ruprecht aus Altenfelden

Haubenkoch Helmut Rachinger ist in Neufelden im "Fernruf 7" zu Gange.

Es war einmal ein Stadel, ein Stall und ein Lager. Nun ist das historische Gebäude gegenüber dem Mühltalhof in Neufelden generalsaniert zum neuen Reich des Drei-Hauben-Kochs Helmut Rachinger geworden. Der 53-Jährige hat die Gourmetküche im Haupthaus endgültig seinem Sohn Philip überlassen.

Unter "Fernruf 7", der früheren Telefonnummer des Mühlviertler Familienunternehmens, kocht Rachinger sen. einfach und raffiniert zugleich auf. Das macht er wohlgemerkt nur drei Tage die Woche, nämlich Freitag bis Sonntag und da auch nur von 12 bis 19 Uhr. Reservieren ist also Pflicht.

Ein wenig erinnert das "Fernruf 7" an eine ausgefeilt gepflegte Almhütte. Man sitzt auf Holzbänken. Felle geben Gemütlichkeit. Es knistert Feuer. Auch der Brotbackofen gibt Wärme und spielt, ebenso wie die Selch im oberen Stock, eine zentrale Genuss-Rolle. Rachinger kocht und serviert, unterstützt vom g’schickten und gar nicht g’schreckten Lehrling Lisa.

Mit einer Fülle kalter und warmer Happen (in Spanien würde man Tapas sagen) spielt Rachinger mit Kochkunst und Fantasie. Es gibt Aufstriche, Eingelegtes und Fermentiertes, begleitet von Sauerteigbrot aus dem mit Holz befeuerten Ofen und das tagesfrisch gebacken.

Da gibt es Schweinsschwartln, chipsartig aufgeblasen. Da wird Radicchio raffiniert zartbitter-sämig verkocht.

Da gibt es selbst gemachten Topfen und Schweins-Rillettes (zerzupftes Schweinefleisch im eigenen Fett); wie überhaupt das Französische auch in andere Gerichte schleicht. Die Bouillabaisse von Flusskrebserln und heimischen Fischen könnte auch Mühlviertler Fischsuppe heißen; so heimisch ist sie.

Sogar der dazu nötige Safran kommt aus Oberösterreich, von der Familie Riederer aus Hartkirchen.

Auch die Erdäpfel kommen in die Selch. Sie werden von Grammeln und Mayonnaise, alias Aioli ("Vive la France"), begleitet und sehr vorsichtig serviert. Sonst würden die gehobelten Späne vom geräucherten Thunfisch wegfliegen; so hauchfein, dass man die OÖNachrichten darunter lesen könnte.

Auch die Rinderrippe wird geselcht. Das Reh vom Schlossherr zu Neuhaus kommt auf dem Spieß mit Radicchio. Wie überhaupt das feine Bittere eine große Rolle spielt. Man hat Wermut-Raritäten und Bier "Champion bitter" vom Felix Schiffner aus Aigen-Schlägl.

Autofahrer trinken hausgemachten Tonic-Sirup oder Mandarine-Rosmarin. Doch in den Fernruf 7 sollte man ohnedies stilecht mit der Mühlkreisbahn fahren, wie früher die Sommerfrische-Gäste.

*****

OÖN-Wertung: sechs von sechs Kochlöffeln
Achtung: Es kann tischweise nur ident bestellt werden.
4 Gänge zu 35 Euro oder man speist à la carte.

Infos zum Lokal - Fernruf 7
Kategorie: Retro-Restaurant
Unterberg 6, 4120 Neufelden
Tel. 0660/65 01 519
Offen Fr.–So. 12 bis 19 Uhr
Mi. und Do. gibt´s Kochkurse.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 07.12.2018 11:21

Warum kann man die Speisen nicht auf normalem Geschirr servieren ? Glaubt man besonders originell zu sein, wenn man si serviert, wie es auf dem Bild ersichtlich ist ??? Mir gefällt so was überhaupt nicht.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 10.12.2018 08:26

Pfandl, Topferl, Steinplatten u. ä. , eine Unart die vom Wirtshaus bis zur "Haubengastronomie" reicht !

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