Linzer Wirtin: „Jetzt habe ich meinen Traumberuf“
Elisabeth Krennbauer führt mit Gatten Bernhard das „Auersperg“.
Manche gehe achtlos am vermeintlichen „Tschecherl“ in der Volksgartenstraße 1 direkt am Auerspergplatz in Linz vorbei. Doch die Tafel, auf der mit Kreide vergangene Woche etwa „Saibling mit Leondinger Spargel“ stand, könnte eines Besseren belehren.
Seit elf Jahren hat dort Elisabeth Krennbauer, Köchin aus Leidenschaft, als Wirtin mit Ehemann Bernhard das Sagen. Als die beiden kamen, strichen sie das Wort „Stüberl“ aus dem Namen. Das „Auersperg“ ist seither so etwas wie ein Wohnzimmer für Gäste, die es persönlich und genussvoll haben wollen.
„Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, sagt Elisabeth Krennbauer. Sie war in vielen Berufen tätig, von der Marketingfachfrau bis zur Erwachsenenbildnerin. Doch dann schlug das Gastro-Gen durch. Dass sie aus dem Mühlviertel stammt, kennt man auch dem Lokal an. Das wurde vor einigen Jahren von der Architektin Kristina Kiesel, Krennbauers Nichte, mit riesigen Blaudruckmotiven auf den Tischen und Mühlviertler Landschaft an der Wand neu gestylt.
„Wir haben viele Stammgäste und die sind wie Freunde“, sagen die Auersperg-Wirtsleute. Geraucht darf noch werden, da das Lokal unter 50 Quadratmeter groß ist. „Wenn das vorbei ist, macht‘s auch nichts. Dann müssen wir halt weniger Dreck wegräumen“, sagt Bernhard Krennbauer pragmatisch. Damit der „Traumberuf“ auch einer bleibt, gibt es Wirtsleute-freundliche Öffnungszeiten, nämlich Montag bis Freitag und das auch nur während des Tages. Bis Ende Mai und wieder ab Oktober ist auch Sonntag mittags offen. „Schließlich brauchen nicht nur die Gäste, sondern auch wir unsere Freizeit“, sagt Krennbauer.
Eine anachronistische Tschickbude, obwohl mehr Dreck wegzuräumen ist?
Ergänzen möchte ich, dass ich das Auersperg-Stüberl von drei eigenen Besuchen kenne. War jeweils zu einer Gruppe mit eingeladen. Vom Personal her freundlich, aber es war wirklich eine versiffte Luft, das Gewand hat nachher gestunken, was ist noch störender finde als Rauchwolken im Lokal selber.
Angenehmer war es im kleinen Gastgarten im Innenhof, das ist es mir auch egal, wenn am Tisch gepofelt wird.