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"Grünkohl ist der Brokkoli des Winters": Gemüsebauern zufrieden mit der Ernte

Von (gul), 21. November 2018, 00:04 Uhr
"Grünkohl ist der Brokkoli des Winters" Gemüsebauern zufrieden mit der Ernte
Christoph Greinecker, Gemüsebauer aus dem Bezirk Eferding, präsentiert sein Wintergemüse. Bild: LK OÖ

2018 war für heimische Landwirte schweißtreibend, dafür wurden sie mit erstklassiger Qualität belohnt

Die Trockenheit verlangte den heimischen Gemüsebauern einiges an zusätzlicher Fachkompetenz und Ausdauer ab, sie mussten mehr bewässern und hatten dadurch höhere Kosten. "Doch ihre Mühe hat sich gelohnt, die Qualität des heurigen Wintergemüses ist erstklassig", berichtete Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich gestern bei einer Pressekonferenz.

"Bei null Grad Außentemperatur ist die Zeit für Gurken und Tomaten vorbei, jetzt brauchen wir wärmendes Gemüse wie Kraut und Wurzelgemüse für unser Wohlbefinden", sagte Ewald Mayr, Obmann des Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten Oberösterreich. Leider sei in den Supermärkten kaum zu erkennen, dass das frische Herbst- und Wintergemüse der heimischen Landwirte bereits zu haben sei, denn dort würden nach wie vor in erster Linie Sommergemüse wie Gurken und Tomaten angepriesen.

Heimische Vitaminbomben

"Wer klug ist, kauft jetzt auf den Bauernmärkten die frische Ware der oberösterreichischen Gemüsebauern", empfahl Mayr. Seine Kollegin Gabriele Wild-Obermayr aus Niederneukirchen stellte unter anderem Raritäten aus ihrer Bioproduktion vor, die Spitzenköche bereits für neue Kreationen ihrer saisonalen Küche entdeckt hätten – so etwa bunte Karotten, Haferwurzel, Yakonwurzel und Winterheckenzwiebel.

Besonders ans Herz legt die Gemüsebäuerin den Konsumenten unter anderem den Grünkohl: "Er ist der Brokkoli des Winters – voll von Vitaminen und Mineralstoffen." Eine Vitaminbombe sei aber auch Sauerkraut. In ihm stecke mehr Vitamin C als in Zitronen und Orangen.

In Oberösterreich liegt die regionale Stärke laut Grabmayr in der Vielfalt der Gemüsearten: "Die Anbaufläche ist mit etwa zehn Hektar pro Betrieb im Vergleich zu den europäischen Hauptgemüseländern, wie etwa Holland und Spanien, sehr niedrig und ein Zeichen dafür, dass sehr viele dieser Betriebe den Gemüseanbau im optimalen Fruchtwechsel zu den Ackerbaukulturen ausüben." Der Anteil des Biogemüseanbaus betrage mittlerweile 22 Prozent (etwa 390 Hektar).

Anbauschwerpunkte beim Wintergemüse waren 2018 in Oberösterreich Erdäpfel (790 ha), gefolgt von Kraut (273 ha) und Karotten (95 ha). 

 

Rezepte mit Wintergemüse

Rote-Rüben-Kuchen:

Zutaten: 5 Eier, 200 g Honig, 2 EL Rum, 150 g Buchweizenmehl, 1/2 TL Backpulver, 250 g geriebene Walnüsse, 250 g fein geriebene Rote Rüben
Zubereitung: Dotter und Honig schaumig rühren, Buchweizenmehl mit Backpulver vermischen, unter den Abtrieb mischen und zehn Minuten quellen lassen. Schnee schlagen und mit den übrigen Zutaten unter die Masse ziehen. In eine befettete mit Bröseln ausgestreute Form füllen und eine Stunde backen. Den Kuchen mit Orangensaft beträufeln und mit Schlagobers servieren.
Topinambursuppe:

Zutaten: 250 g Topinambur,
3 Schalotten, 100 g Butter, 4 cl trockener Sherry, 500 ml Hühnersuppe, 2 EL Sauerrahm, 125 ml Schlagobers, Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Zitronensaft
Zubereitung: Topinambur waschen, in grobe Stücke schneiden und in Butter rösten. Geschnittene Schalotten mitrösten, mit Sherry ablöschen, mit Hühnersuppe aufgießen und weichkochen. Schlagobers und Sauerrahm beigeben, alles pürieren und durch ein feines Sieb passieren. Würzen und mit Zitrone abschmecken. Tipp: Über die Suppe frittierte Topinamburscheiben streuen.

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