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Der Vespa-Winzer und sein Sprudel

Von Philipp Braun, 28. September 2018, 01:23 Uhr
Der Vespa-Winzer und sein Sprudel
Alexander Zöller hat sich mit dem ersten ersparten Geld einen Weingarten geleistet. Bild: privat

Wieso auf bekannte Rebsorten setzen, wenn man mit anderen auch viel Erfolg haben kann? Alexander Zöller zählt zu den jungen, wilden Winzern und macht "abgefahrenen Wein". Sehr gut.

Die erste Vespa, eine 50er Spezial, Baujahr 1978, hat der Salzburger Alexander Zöller von seinem Opa zum Mopedführerschein bekommen. Der Startschuss für die Liebe zum Vespafahren, die sich aktuell auf acht italienische Roller erstreckt.

Aber wie es in Liebesbeziehungen sein kann; die Zeit für die Vespa wurde immer knapper, und vom Herumrollern allein konnte der bärtige BOKU-Absolvent nicht leben. Darum war Zöller öfter in den Weingärten im Kremstal aufzufinden, wo seine zweite Passion wurzelt. Und die ist beinah so alt wie sein Moped-Führerschein. Weil sich zudem Wein und Vespa gut ergänzen –"man muss lösungsorientiert denken und schrauben können" –, hat Zöller die Karriere des Winzers begonnen.

Von der Liebe zum Wein

"Wein habe ich schon immer gerne getrunken. Quer durch die Bank. Grundsätzlich koste ich alles. Ausspucken kann ich noch immer", erklärt der Winzer, der sich - noch während des Landwirtschafts-Studiums an der BOKU - mit dem ersten ersparten Geld einen 16 Ar großen Weingarten leistete. Heute bewirtschaftet Zöller sieben Hektar. Damit ist die Grenze erreicht, mehr will und braucht er nicht.

Die Reben wachsen auf biologischem Boden. Über eine andere Bewirtschaftung hat sich Zöller nie Gedanken gemacht. "Es ist für mich nicht logisch, wenn ich die beste Qualität aus dem Boden holen will und mit Herbiziden alles niederspritze", erklärt der Winzer nachvollziehbar, der neben dem Bio-Weinbau seine Aufmerksamkeit der Zeit und der Vielfalt widmet. "Ich probiere gerne verschiedene Sachen. Das wichtigste Schönungsmittel ist aber die Zeit."

In der Praxis wird dann ein Riesling 2013 erst heuer auf den Markt gebracht. "Der hat eben so viel Zeit benötigt", oder Zöller widmet sich scheinbar unpopulären Rebsorten.

Der ungeliebte Liebling

Müller Thurgau zum Beispiel, der in Österreich zu den Stiefkindern zählt, wenngleich er international als einer der erfolgreichsten Neuzüchtungen gilt. "Die meisten Weintrinker wissen nicht mehr, wie Müller Thurgau schmeckt. Und er wird auch nicht bestellt, wenn er in der Karte steht. Aber mir taugen die armen vernachlässigten kleinen Reben", ergänzt Zöller und macht drei ganz ausgezeichnete Weine daraus.

"Fräulein Müller macht Party" (zwölf Euro) ist unfiltriert und ein Wein, der herrlich unkompliziert zum Trinken ist. Die knapp 12 Vol.-% machen aus dem Naturwein ein Getränk, das zum Feiern animiert. Etwas ruhiger und gesetzter, aber deswegen nicht minder geschmackvoll ist "Frau Müller grillt" (14 Euro). Der kräftigere Wein mit 13 Vol.-% wurde filtriert und geschwefelt und eignet sich zum Einsteigen. Wer es "orange" haben möchte, sollte vom "Paragraphenreiter" (19 Euro) probieren. Wilde Maischegärung mit vier Monaten auf der Maische. Manchmal auch länger, je nach Laune des Winzers. "Es gibt kein Rezept im Keller, ansonsten wäre es langweilig." Das ist der Paragraphenreiter keineswegs. 100 Prozent Müller Thurgau, 100 Prozent Geschmack und 12 Vol.-%.

"Nexter Winzerabend" Das Restaurant Forthuber in Munderfing wurde eben zum Aufsteiger des Jahres gewählt und bietet am Donnerstag, 8. November ein mehrgängiges Menü mit Weinbegleitung von Alexander Zöller an, der anwesend sein wird. Mehr Informationen unter: www.restaurant-forthuber.at; www.weingutzoeller.at

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