Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Sonntag und die Bratwürstel

Von Philipp Braun, 01. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Bild 1 von 11
Bildergalerie Neun Fakten zum Bratwürstelsonntag
Bild: WEIHBOLD

Brauchtum und Handwerkskunst: Der erste Advent könnte in Oberösterreich kulinarisch kaum besser gefeiert werden.

Gute Bratwürstel erkennt man nicht allein am Geschmack. Mindestens genauso wichtig sind die Zutaten und zu wissen, wer die Würstel produziert hat. Josef Fischelmaier, Besitzer der Mühlviertler Schmankerl-Werkstatt in Pabneukirchen, ist Fleischhauer in dritter Generation und davon überzeugt, dass Handwerksbetriebe einen qualitativen Wettbewerbsvorteil haben. Aber nur, wenn Würstel mit Liebe zur Fleischerkultur hergestellt werden. Bewusst grenzt er sich von industriellen Unternehmen ab und stellt die Verarbeitung durch Meisterhand in den Vordergrund. Ausschließlich mit Geschmack zu punkten, reicht ihm aber nicht.

Geschmack allein ist zu wenig

"Für den Konsumenten ist es sensorisch kaum mehr nachvollziehbar, ob etwas handwerklich oder industriell produziert wird. Vieles schaut wunderbar aus. Die großen Manufakturen haben Maschinen und Wissen, um die Menschen in die Irre zu führen. Wir haben uns auch daran gewöhnt. Heute sind Konsumenten sogar irritiert, wenn sie Petersilie oder Fleisch spüren. Immer mehr bevorzugen eine homogene, uniforme Masse." Josef Fischelmaier lässt deswegen die Schultern nicht hängen. Der Fleischhauer geht selbstbewusst den genussvollen Weg, der über Transparenz, Vertrauen, Regionalität und Handwerkskunst zum Geschmack führt.

Der Sonntag und die Bratwürstel Brauchtum und Handwerkskunst
Schweinefleisch und ein Reichtum an Gewürzen. So viel und so wenig ist in den Würsten. Bild: VOLKER WEIHBOLD

"Wir verwenden ausschließlich Schweinefleisch aus der Region, Mühlviertler Quellwasser, Pfeffer, Salz und Kräuter wie Majoran, frische Petersilie oder Zitronenthymian, der den Würsteln das typische Aroma verleiht." In Verbindung mit hochwertiger Ware von Bauern aus der Umgebung – neben magerem Fleisch wird fettes Fleisch vom Goder und Bauch als Geschmacksträger verwendet – erlebt man traditionelle Handwerkskunst. Von Prozessen, wo aus Knochen alles "herausgepresst" wird, hält der Fleischer wenig. "Erstens haben wir die technischen Möglichkeiten nicht, zweitens sind das für mich keine hochwertigen Produkte." Das trifft auch auf die Hülle zu. Statt den "Kollagenkollegen" verwendet man lieber Naturdärme. Handwerkliches Können zeigt sich ebenso beim Abdrehen der Würste, die danach frisch im Verkauf landen.

Der Sonntag und die Bratwürstel Brauchtum und Handwerkskunst
Abgedreht wird noch mit der Hand Bild: VOLKER WEIHBOLD

Am besten schmecken sie ungebrüht, auch wenn sie so kürzer haltbar und schwieriger zum transportieren sind. Dazu Sauerkraut und Erdäpfelschmarrn und dem Dreiklang von Genuss, Handwerk und Tradition steht nichts im Weg.

Tradition

Der "Bratwürstelsonntag" entstand aus dem Brauch, vor der beginnenden Fastenzeit noch einmal Fleisch zu essen. Zudem war es der Beginn von Hausschlachtungen – frisches Schweinefleisch wurde zu Würsteln verarbeitet.

mehr aus Essen & Trinken

Das sind die 10 besten Frankfurter-Würstel

Madame Wu: Vom Tee zum Wein

Ein Veganer in Barcelona: Aus mit Austern

Butter, der Luxus aus Lochen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
nichtsnutz (321 Kommentare)
am 01.12.2019 23:47

"Es ist unglaublich. Bei Bild 10 fiel mir das Essen aus dem Mund"

lädt ...
melden
antworten
Widder (7 Kommentare)
am 02.12.2018 18:38

Muehl4tler alles recht und schön aber leider gibt es bei uns keine FLEISCHER mehr. Also freue dich das es bei euch diese Möglichkeit gibt und genieße es.

lädt ...
melden
antworten
nichtsnutz (321 Kommentare)
am 01.12.2019 23:48

"leider gibt es bei uns keine FLEISCHER mehr"

Das mag an deinem Wohnort/-region liegen. Aber verallgemeinere bitte nicht derart irreführend.

lädt ...
melden
antworten
herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 02.12.2018 16:44

Bratwürstelsonntag wird überschätzt.

Heute lieber Fasttag.
Würde Ich vielen Österreichern auch empfehlen.

Öfters zu Fasten.

lädt ...
melden
antworten
mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.12.2018 13:50

Super! Heute Mittag Kalbs - und Schweinsbratwürschtl vom Pro - einfach herrlich!

lädt ...
melden
antworten
vjeverica (4.297 Kommentare)
am 02.12.2018 18:57

der PRO hat wirklich die Allerbesten! Wir bevorzugen aber seit ein paar Jahren die aus Kalbfleisch - sind doch ein bissi gesünder zwinkern

Sind Sie also auch gestern ewiglich in der Schlange gestanden an der Fleischtheke *g*

lädt ...
melden
antworten
hanspeter57 (51 Kommentare)
am 02.12.2018 01:11

Ich mag Wurst und Rostbratwurst ist mein Favorit. Jetzt ein Tag Die Qualität der Wurst wird schlechter als in der Vergangenheit. Trotzdem empfehle ich das immer noch, ich kaufe hier die meiste Zeit. https://www.prospektmaschine.at/penny-markt/aktuelles-flugblatt-von-donnerstag-29-11-2018/

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 02.12.2018 13:14

Also Fleisch und Wurst kaufe ich immer noch beim örtlichen Fleischer im Ort - der auch noch selber die Tiere .aus nächster Umgebung stammend, schlachtet - anstatt im Supermarkt. Das ist handwerklich höchste Kunst mit bester Qualität.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 01.12.2018 19:52

Verbrannte Bratwürstl, mit billiger Semmel und einer kleinen Plastikgabel wie hier im Bild, ist für mich sicher nicht der Bratwürstlsonntag. Bei uns gibt es dieses Traditionsessen immer nach der Adventkranzweihe in der Kirche, daheim zum Abendessen.
Dazu gibt es aber ein ordentliches Besteck und kein Plastik. Ebenso wird alles langsam zubereitet. Das Abendessen wird bei uns zelebriert. Ich zum Beispiel esse sehr gerne und viel vom Specksauerkraut. Meine Frau schwört mehr auf die gerösteten Erdäpfel. Bei den Bratwürstel kommt es immer darauf an, was es zum Mittagessen gegeben hat. Entsprechend richtet sich der Hunger.

lädt ...
melden
antworten
nichtsnutz (321 Kommentare)
am 01.12.2019 23:52

Specksauerkraut ist eine Unsitte der Mühlviertler. Mit dem Ursprung in einer Zeit, als diese rückständige Region mit ihren kargen Böden "nichts" hatte außer Kartoffeln und Kraut. Da war das bisserl Fleisch in Form winziger Speckwürfel eine willkommene Besonderheit.

Aber es ist eine kulinarische Unsitte, dass man zu Fleisch (Bratwürstl) auch noch eine Beilage mit völliger anderem Fleisch dazuisst.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen