Fünf Tipps für den Kauf eines gebrauchten E-Bikes
WIEN. E-Bikes werden von Jahr zu Jahr beliebter. Dennoch schrecken viele Radler vor dem hohen Preis eines solchen neuen Rades zurück. Als Alternative lohnt sich ein Blick auf den Gebrauchtmarkt. Um beim Kauf nicht enttäuscht zu werden, sollte man fünf Aspekte jedoch unbedingt beachten.
Laut ÖAMTC sind im letzten Jahr über 120.000 Elektrofahrräder in Österreich verkauft worden – Tendenz nach wie vor steigend. Die hohen Preise schrecken allerdings viele potentielle E-Biker ab. Die mögliche Lösung hierfür: den Blick auf gebrauchte Bikes richten. Denn laut dem „Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club“ beträgt schon bei einem Neukauf eines normalen Rades der Wertverlust 20 Prozent. Bei den elektrifizierten Bikes könne der Wertverlust sogar höher liegen. Das liege unter anderem am schnellen technischen Fortschritt dieser Räder. „Diese Prozentangaben sind natürlich Faustformeln. Es kommt letztlich immer auf den eigentlichen Zustand an“, erklärt der Geschäftsführer des Händlernetzwerkes Greenstorm Philipp Zimmermann.
Mit diesen 5 Tipps sind Sie für den Kauf gerüstet:
1. Das Herzstück – Akku genau überprüfen
Ein E-Bike wäre kein E-Bike ohne Akku. Auf diesen sollten also alle Käufer einen genauen Blick werfen. „Anhand der Ladezyklen ist es möglich, die Laufleistung des E-Bikes zu analysieren. 500 bis 1.000 Zyklen sollte jeder hochwertige Akku meistern“, erläutert Zimmermann. Laut ihm ist es deshalb wichtig, dass der Verkäufer des gebrauchten Bikes wahrheitsgemäße Angaben zu den erfolgten Ladungen macht. Sollte dies nicht der Fall sein, so sollte der Käufer den Akku beim Fachhändler überprüfen lassen.
2. Auch die äußeren Werte zählen
Während die inneren Werte des Akkus ein Fachmann analysieren kann, kann der Käufer die äußeren in Augenschein nehmen. „Der Akku sollte optisch in einem einwandfreien Zustand sein. Der Rahmen des Bikes sollte keine Risse aufweisen“, erklärt Zimmermann. Ihm zufolge soll der Käufer generell auf Dellen achten, da diese auf einen möglichen Unfall hinweisen können. Natürlich soll das Bike zudem für den Straßenverkehr geeignet sein.
3. Fragen Sie nach dem Serviceheft
Auch viele andere Kosten könnten hinfällig sein, wenn der Verkäufer die Serviceintervalle eingehalten hat. „Bei Neukauf eines E-Bikes gibt es ein Serviceheft dazu – wie beim Auto.“ Falls die Servicetermine eingehalten worden seien, so könne der Käufer grundsätzlich sicher sein, dass Verschleißteile, wie Bremsbeläge, Reifen, Kette und Schaltung, entsprechend erneuert worden seien. Sollte kein Serviceheft vorhanden sein, so muss der Käufer den Zustand der Verschleißteile auch genau überprüfen.
4. Kein Kauf ohne Probefahrt
Das Wichtigste ist jedoch, das E-Bike Probe zu fahren und sich dabei Zeit zu nehmen. „Dabei genau lauschen. Klappert irgendwas? Falls ja, kann man das Problem orten? Was würde eine mögliche Reparatur kosten?“, gibt Zimmermann zu bedenken.
5. Bei rechtlichen Fragen Klarheit schaffen
Käufer sollten sich im Klaren sein, dass bei Privatverkäufen keine gesetzliche Gewährleistung vorhanden ist. Sollte jedoch ein gewerblicher Händler das gebrauchte E-Bike verkaufen, so muss dieser eine einjährige Gewährleistung anbieten.