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Auf ein Bier mit HC Strache – Philipp Schrangl, jüngster FP-Abgeordneter

Von Elisabeth Prechtl   09.September 2017

Wäre es gelaufen wie geplant, wäre Philipp Schrangl nicht Politiker geworden, sondern würde seine Zeit ausgiebig den Zähnen anderer Leute widmen: "Ich wollte in die Fußstapfen meines Vaters treten und Zahnarzt werden", sagt er. Doch politisches Interesse hat den Werdegang in andere Bahnen gelenkt: Der 32-Jährige studierte Rechtswissenschaften in Wien, heute ist der gebürtige Linzer der jüngste Abgeordnete der FPÖ im Nationalrat. Prophezeit habe ihm diesen Weg schon eine Lehrerin in der Volksschule, erinnert sich Schrangl: Als ein unschuldiger Mitschüler bestraft werden sollte, habe er so lange vehement argumentiert, bis diese sich von der Wahrheit überzeugen ließ.

Schrangl, der nach eigenem Bekunden aus einem parteiungebundenen Elternhaus kommt, gehört seit 2013 dem Nationalrat an. Die Wahl im Oktober nimmt er vom ersten Platz auf der Wahlkreisliste Linz und Umgebung aus in Angriff. Der Notariatsanwärter will sein Mandat behalten – und seine Partei demnächst auf der Regierungsbank sehen: "Als Oppositionspartei Forderungen zu stellen ist kommod, aber wir streben Regierungsverantwortung an. In Oberösterreich haben wir bereits bewiesen, dass wir diese übernehmen können."

Ein weiteres Ziel, das er sich gesteckt hat, ist, seiner Partei ein positiveres Image zu verpassen: Anders als medial oft dargestellt, sei die FPÖ offen und freundlich, sagt er: "Heinz-Christian Strache lacht zu 99,9 Prozent. Er spricht viel mit den Leuten und man geht schon mal das eine oder andere Bier trinken."

Das ist mit ein Grund, warum Schrangl, der in einer Wiener Notariatskanzlei tätig ist und häufig zwischen Linz und Wien pendelt, viel am Image seiner Partei arbeitet. Auf seinen Auftritt in den Sozialen Netzwerken legt er großen Wert, mit ihm könne man immer in Kontakt treten: "Die Bürger können mit Politikern ganz normal reden, vor allem mit den jungen", so Schrangl.

Der gebürtige Linzer ist Mitglied der Akademischen Burschenschaft Oberösterreicher Germanen in Wien, einer schlagenden Verbindung. Kritik an Korporationen sind für ihn unverständlich: "Verbindungen sind natürlich etwas anderes als Kegelvereine, weil sie politisch sind." Die Kameradschaft sei etwas Besonderes. Man würde dort den Umgang mit Menschen jeden Alters gut lernen. Daran sei nichts Mystisches, und man sei für jedermann offen.

Sein Mandat möchte der 32-Jährige nutzen, um den Oberösterreichern in Wien eine Stimme zu geben, zum Beispiel beim Thema Verkehr. Er plädiert für eine österreichische Prägung des Islam samt Verbot von Burka und Auslandsfinanzierung. "Nicht jeder Asylwerber" sei kriminell, für die Beweggründe von Wirtschaftsflüchtlingen habe er sogar Verständnis: "Aber das Sozialsystem darf nicht ausgenützt werden. Da müssen wir aufräumen."

Kaum Planung in der Politik

Einen allzu weiten Blick in die Zukunft will der junge Politiker nicht wagen. Denn eine politische Karriere sei kaum planbar – und sie sei auch nicht familienfreundlich. Schrangl legt daher großen Wert darauf, unabhängig zu bleiben – seine Notariatsprüfung ist für kommenden Frühling geplant. Und auch eine Familie soll in Zukunft folgen. Kraft tankt der Notariatsanwärter beim Schwimmen, Segeln und Wandern am Wolfgangsee – den er als seinen "Kraftplatz" bezeichnet.

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