"Die ÖVP sollte ein schlechtes Gewissen haben"
LINZ. Doris Hummer, die scheidende Bildungs- und Frauenlandesrätin (VP), über eine Regierung ohne Frauen und die Frage, warum die ÖVP ein schlechtes Gewissen haben sollte.
Im Empfangsraum vor ihrem Büro im Linzer Landhaus stapeln sich die Umzugskisten: Am Mittwochabend wurde Doris Hummer, Bildungs- und Frauenlandesrätin, im VP-Parteivorstand aus dem Regierungsteam gewählt. Die Männerriege, die heute angelobt wird, nennt die scheidende Landesrätin im OÖN-Interview ein "Armutszeugnis".
Frau Hummer, eine Regierung ohne Frauen, was ist denn das für ein Signal?
Doris Hummer: Ein katastrophales Signal. Ich halte das im Jahr 2015 für ein Armutszeugnis. Da geht es nicht um mich. Aber wir geben das Bild ab, dass es in Oberösterreich anscheinend nicht gewünscht ist, dass Frauen in Spitzenpositionen sind.
Im Gang zu Ihrem Büro hängt ein Plakat mit dem Text "Es gab Zeiten, da hatten die Frauen wenig zu lachen". In welchen Zeiten leben wir denn jetzt?
Wenn neun Regierungssitze ohne schlechtes Gewissen nur mit Männern besetzt werden, passt das Zitat leider wieder für jetzt.
Sollten Ihre VP-Parteikollegen ein schlechtes Gewissen haben wegen der Entscheidung, Sie aus der Regierung zu wählen?
Ja, die ÖVP sollte ein schlechtes Gewissen haben – nicht wegen mir, sondern weil es nicht gelungen ist, für unsere vier Regierungsposten zumindest eine oder besser zwei fähige Frauen zu nominieren. Wir hätten dafür ausreichend Kandidatinnen in unseren Reihen.
Ihre Partei argumentiert, die Null-Frauen-Quote der neuen Regierung dürfe man nicht nur der ÖVP anlasten.
Natürlich betrifft es alle Parteien, aber die ÖVP besonders. Wir hätten mit vier Sitzen das größte Potenzial.
Nehmen Sie den Trostpreis an, Klubobfrau zu werden?
Trostpreise passen prinzipiell nicht zu Doris Hummer. Aber wie meine Entscheidung ausfallen wird, gebe ich heute, Freitag, im Parteivorstand bekannt. Mein Landtagsmandat nehme ich jedenfalls an.
Es heißt, Sie hätten längst entschieden, nicht Klubobfrau zu werden.
Ich halte mein Versprechen, das erst im Parteivorstand bekannt zu geben – aber unabhängig von meiner Entscheidung sollte außer Diskussion stehen, dass eine Frau auf den Posten kommt.
Was halten Sie von der Garantie Ihrer Partei, dass den nächsten frei werdenden Regierungssitz ohnedies eine Frau bekommt?
Mit Vertröstungen von der Sorte "das nächste Mal…" lassen sich die VP-Frauen sicher nicht mehr abspeisen. Wir werden heute Parteichef Josef Pühringer einen Vorschlag unterbreiten, wie wir in Zukunft ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Männern und Frauen in unserer Partei garantieren können.
Etwa in Form einer Quote?
Das wäre eine Idee. Wir haben ja schon eine Art Quotenregelung: Bei den Bünden wird immer genau darauf geachtet, dass alle vertreten sind.
Sind die Förder- und Mentoringprogramme für Frauen in der Politik, die Sie als Frauen-Landesrätin unterstützt haben, nicht überflüssig, wenn die Bündestruktur dem Parteivorstand am Ende wichtiger ist als die Frauen?
Nein, gar nicht. Wir müssen – angefangen in den Gemeinderäten – aufzeigen, dass Frauen in der Politik eine Selbstverständlichkeit sein müssen.
Ist es für die Politik denn ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau ein Amt innehat?
Natürlich. Ob Frauen mitgestalten oder nicht, macht einen großen Unterschied. Deswegen sage ich auch allen Frauen: Es ist wichtig, dass wir Spitzenpositionen besetzen, und wert, darum zu kämpfen.
Wo zeigt sich der Unterschied?
In vielen Bereichen. Ein Beispiel ist das neue Dienstrecht für Kindergartenpädagoginnen, das bessere Einkommen brachte: Das haben drei Referenten vor mir versprochen, aber keiner hat es in Angriff genommen. Ursprünglich wäre es auch nicht auf der Agenda dieser Landesregierung gewesen. Oder auch der Ausbau der Krabbelstuben, auf den ich sehr stolz bin. Man muss die Lebenswelten junger Frauen kennen. Diese Sichtweisen haben Männer manchmal nicht.
Thomas Stelzer übernimmt nicht nur Ihre Bildungs-Agenden, sondern auch die Frauen-Agenden. Ist er Ihr Wunschnachfolger als Frauenlandesrat?
Na, mein Wunschnachfolger wäre schon eine Frau gewesen. Ich kann ihm aber versprechen: Ich werde ihn wohlwollend, aber genau beobachten.
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Oje, schon wieder eine reine Männerbastion. Obwohl´s dort nicht einmal eine Aufnahmeprüfung gibt. Grauslich!
Capo65
Nach der Landtagswahl in Oberösterreich 2009 wurde sie von der ÖVP überraschend in die Landesregierung nominiert. Seit 23. Oktober 2009 ist sie Landesrätin mit den Zuständigkeitsbereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Frauen und Jugend. Sie ist das erste weibliche Mitglied der Landesregierung der ÖVP in Oberösterreich.[1]
überraschend nominiert !!!
hat Dorli ein Aufnahmeprüfung abgelegt ?
eine .. das e hat sich versteckt ... ... hahahahahaha
egal ob mit oder ohne Aufnahmsprüfung, die Quarglerei der pragmatisierten Emanzen ist bestenfalls was für den 11.11.
Jetzt läßt sich die "Dorli" genau von dem Wirtschaftsbund inthronisieren, der sie als Landsrätin ausgebremst hat. Eine eher typische, verhaltensoriginelle Faschingsgaudi.
von Kochloeffel (591) · 23.10.2015 07:17 Uhr
Egal wie gut oder nicht gut Fr.Hummer war - sie ist eine Frau und Männer sind
"Machtgeil"..Was das schlechte Gewissen anbelangt- das kann man sich in der Politik nicht leisten, wirkt störend und entscheidungshemmend...
du hast nicht unrecht , Männer sind machtgeil ..
aber WARUM beschwert sich Frau Hummer ?
wohl gemerkt ich habe NICHTS gegen Frauen in Machtpositionen !
Jetzt kann sie die Zwangsmitgliedschaften abschaffen, das würde auch vielen Frauen helfen…aber die Frauen werden ihr jetzt eh egal sein
soda. die wahl ist geschlagen - irgendwann muss mit der raunzerei & persönlichen befindlichkeiten auch schluss sein !
conclusio: gibts keine regierungsarbeit ??...
Es ist doch vielleicht besser für sie, nicht mehr in der Regierung vertreten zu sein denn als einzige Frau wäre sie zur "Quotenfrau" abqualifiziert worden.Als Klubobfrau hätte sie, auch für ihre übrigen weiblichen Parteimitglieder, wesentlich größere Einflussmöglichkeiten.
Von Frauenquoten halte ich nichts. Das hiesse ja, man müsste auch eine ungeeignete Frau nehmen, weil sie eben eine Frau ist. Da müssen sich die Frauen schon selber durchsetzen. Das Gendern und die Töchter in der Hymne haben sie ja auch geschafft…..damit haben sie sich leider keinen guten Dienst erweisen
Sie haben vollkommen Recht. Man sieht es ja genau bei der Bundesregierung was bei einer Frauenquote passiert. Zwei unfähige Ministerinnen aber die Quote ist erfüllt.
Fr. Hummer. Warum haben sie in den letzten Jahren nicht so gute Arbeit geleistet, dass man sie im regierungsteam braucht?
Und an alle krampfemanzen. Schminkt euch endlich die quotenfrauen ab. Nur Frau zu sein, ist KEINE Qualifikation.
Egal wie gut oder nicht gut Fr.Hummer war - sie ist eine Frau und Männer sind
"Machtgeil"..Was das schlechte Gewissen anbelangt- das kann man sich in der Politik
nicht leisten, wirkt störend und entscheidungshemmend...
Schade, dass sich der blonde Pumuckl nicht auflöst sobald er gesehen wird wie in der echten Serie......
Sehr geehrte Frau Hummer,
Ich halte es für ein Armutszeugnis, dass Pühringer sie überhaupt in die Landesregierung geholt hat. Wahrscheinlich wollte er sich ein paar Frauenstimmen für die nächsten Wahlen holen, ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum er auf eine so unkompetente Frau wie sie zurückgegriffen hat.
Außer sudern haben sie nichts zustande gebracht. Und jetzt auf Moralapostel machen. Schämen sie sich !
Bin ich froh, dass es keine verpflichtende Frauenquote in OÖ gibt, sonst würde man sie nie mehr loswerden..... !
Doris + Hummer = Unfähigkeit
Typisch Frau nichts am Hut aber Sudern