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Köllerer: „Es tut verdammt weh“

Von Von Marlies Czerny, 27. April 2009, 00:04 Uhr
Daniel Köllerer
Bild: Gepa

WELS. Das Wellenbad der Gefühle ist für Tennis-Ass Daniel Köllerer glutheiß und eiskalt: Am Donnerstag starb seine Mutter an Krebs, am Samstag gewann er in Rom ein Challenger. Heute zieht der Welser in die Top-90 der Welt ein – was der einstige „böse Bub“ auch seiner Mama und dem neuen Mental-Guru verdankt.

Das Böse im Tennis hatte einen Namen: Daniel Köllerer. Von Trainern wenig schmeichelhaft „tickende Zeitbombe“ genannt, war er tatsächlich öfters explodiert. Im Zeitraffer: 2006 hatte der „Bad Boy“ den Spanier Almagro „hijo de puta“ (Hurensohn) genannt, rastete bei der Staatsmeisterschaft aus, wurde auf der ATP-Tour ein halbes Jahr gesperrt. 2008 wurde er rückfällig, als er Ballkinder als „Tschernobyl-Idioten“ beschimpft haben soll.

Alles Vergangenheit? Ist die „Zeitbombe“ entschärft? Den Zündstoff, den der 25-Jährige in jüngster Zeit liefert, ist wieder tauglich für sportliche Heldengeschichten. Heute erreicht der Welser seinen Karriere-Höhepunkt und ordnet sich um Platz 88 in der Weltrangliste ein. Was ein Geschenk an seine Mutter Renate ist, die seinen Einzug in die Top-100 gerade noch erleben konnte, ehe sie am Donnerstag ihren jahrelangen Kampf gegen den Krebs verlor. „Daniel kommt aus keinem reichen Elternhaus. Seine Eltern haben auf alles verzichtet, damit er Profi werden kann. Seine Mutter hat ihm alles geopfert und gebissen wie ein Tier“, erzählt Manfred Nareyka, Köllerers Manager und guter Freund.

Die „Bibel“ vom Mental-Guru

Das weiß Köllerer, der den Spitznamen „Crazy Dany“ abservieren will. Im Challenger-Finale von Rom ließ er dem Schweden Andreas Vinciguerra, der ehemaligen Nummer 33 der Welt, beim 6:3, 6:3 keine Chance. Auch wenn er mit Tränen während des Matchs zusammengebrochen war. „Ich konnte nicht weiterspielen und bekam eine Zeitverwarnung“, sagt Köllerer: „Es tut verdammt weh, einen Menschen zu verlieren, den man über alles geliebt hat.“ Er blickte zum Himmel, schöpfte Kraft und servierte Vinciguerra zu null aus: „Sie wäre sicher unglaublich stolz auf mich.“

Kraft gab ihm auch seine Freundin Elke, die in die Ewige Stadt nachgeflogen war. Und seine neue „Bibel“, die ihn von Rückschlägen abhalten soll: Mit dem Innsbrucker Mental-Guru Axel Mitterer listete er darin Verhaltensregeln auf. Nach stundenlangen Gesprächen soll er nun geläutert sein. Nareyka: „Ein Wiener Sängerknabe wird er nie. Aber er hat die schlimmste Phase hinter sich.“ Und fügt an: „Der Schicksalsschlag tut verdammt weh. Aber der macht ihn noch reifer.“

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