Auf Haas liegen heute alle Hoffnungen

"Eine starke Lokalmatadorin wäre so wichtig für das heimische Tennis und auch dieses Turnier." Sagte gestern Österreichs Verbands-Präsident Robert Groß, als er beim "Upper Austrian Ladies" in der Linzer TipsArena Barbara Haas aus Weyer und ihrer Schweizer Doppel-Partnerin Belinda Bencic auf den Schläger schaute. Die Partie gegen die Spezialistinnen Flipkens/Schuurs ging knapp in drei Sätzen verloren. Doch für Haas zählt es heute so richtig.

Dann, wenn sie als einzige rot-weiß-rote Vertreterin ihre Auftaktpartie (Center Court, nicht vor 16 Uhr, live auf ORF Sport+) gegen die Deutsche Carina Witthöft bestreitet. "Sie ist Nummer 73 der Welt, ich bin auf 171. Das heißt, das ich natürlich Außenseiterin bin", sagt die 21-Jährige. Doch das Ranking sagt nicht alles. "Ich habe im Training mit Topleuten schon gesehen, dass ich durchaus mithalten kann", sagt Haas.

Bestätigt auch ihr Trainer Jürgen Waber. Der aber genauso weiß, dass nach der Saison auf seinen Schützling noch viel Arbeit warten wird. "Wir müssen ihre Schlagkraft weiter erhöhen."

Davon hat ihre heutige Gegnerin schon jetzt mehr als genug. Witthöft ist für ihr Power-Tennis auf der WTA Tour bekannt. Doch auch die 22-jährige Deutsche ist noch zu unkonstant in ihren Leistungen. Auch bei Haas mahnt das Umfeld Geduld ein. "In der Weltsportart Tennis kommst du nicht von heute auf morgen nach vorne", sagt Haas-Manager Manfred Nareyka.

In Österreich fehlt es Haas zudem interner Konkurrenz. "Klar ist die Situation derzeit alles andere wie rosig. Haas ist allein auf weiter Flur", bestätigt Turnierbotschafterin Barbara Schett, die mit dem Halbfinale 1994 das bisher beste heimische Ergebnis in Linz zustande gebracht hat. Sybille Bammer kam 2005 ins Viertelfinale.

Die Ottensheimerin drückt Haas heute bei hoffentlich voller Halle ebenfalls fest die Daumen. Die frühere Top-20-Spielerin ist ihre Sparringpartnerin in Linz.