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Auch Kleider machen Sieger

Von Roswitha Fitzinger, 23. Mai 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Die schlimmsten Song Contest-Outfits
Bild: screenshot

Sie sind da, um zu singen. Doch zu einem gelungenen Song-Contest-Auftritt gehört auch das richtige Outfit. Von der gekonnten modischen Inszenierung zum Designdesaster ist es jedoch oft nur ein kleiner Schritt.

Auch Kleider machen Sieger

Kennen Sie den Barbara Dex Award, kurz BDA oder von manchen auch Bad Dressed Award genannt? Seit gut zwei Jahrzehnten kürt die Song-Contest-Fangemeinde jährlich auch das – nennen wir es – tragischste Outfit des Wettbewerbs. Benannt wurde es nach einer jungen Frau, die 1993 für Belgien beim ESC antrat, aber nicht wegen ihres letzten Platzes oder ihrer kargen Ausbeute von drei Punkten Eingang in die Song-Contest-Bücher fand, sondern aufgrund ihrer Kleiderwahl. Als Designdesaster wurde die gelb-grüne Kreation von Barbara Dex bezeichnet. Karriere als Sängerin machte sie in ihrer Heimat trotzdem, und sie nahm auch an zwei weiteren ESC-Vorentscheidungen teil.

Jemand, der nach dem Empfinden der ESC-Fans bei der Kleiderwahl ebenfalls ordentlich daneben griff, war Verka Serduchka. Ihr silbernes Kleid mit Glitzerkappe und Riesensonnenbrille erinnerte an die Landung einer außerirdischen Hella von Sinnen. Tatsächlich sollte es eine Parodie auf neureiche russische Hausfrauen darstellen. Der BDA 2007 war ihr sicher. Die offizielle ESC-Jury überzeugte sie dennoch. Verka fuhr mit dem zweiten Platz nach Hause, ihr Lied wurde ein internationaler Hit.

Schlechtestes Outfit – schlechtes Abschneiden, dieses Schicksal ereilte 2013 das serbische Trio Moje 3. Die Inszenierung der drei Damen ließ jedes modische Konzept vermissen, so die Kritiker, und erinnere höchstens an „Clowns in Miniröcken“. Die Serbinnen mussten nach dem Semifinale die Heimreise antreten.

Die Summe vieler Teile

Um einen perfekten Song-Contest-Auftritt hinzulegen, müssen viele Details passen. „Du hast ein riesiges Publikum und nur zweieinhalb bis drei Minuten Zeit, um die Botschaft so schnell wie möglich rüberzubringen und die Menschen zu verzaubern – zum einem mit dem Lied und dem Gesang, zum anderen mit der Bühnenshow und mit dem Outfit. All das muss eine stimmige Geschichte ergeben. Bei Conchita hat das gut funktioniert“, sagt Ariane Rhomberg. Die Modeexpertin des ORF hat in diesem Jahr nicht nur die drei Song-Contest-Moderatorinnen eingekleidet, sondern im Vorjahr gemeinsam mit der bärtigen Siegerin das ESC-Kleid entworfen.
Oberstes Gebot für ein perfektes Song-Contest-Outfit: „Es muss sofort erkennbar sein, worum es geht, welche Botschaft transportiert werden soll“, sagt die Styling-Expertin.

In der ESC-Vergangenheit waren es häufig die schrillen Auftritte, die von Erfolg gekrönt waren – wie die nebenstehenden Beispiele beweisen. Aber braucht es Zombiekostüme und Amazonen-Outfits, um ganz vorne zu landen? Nicht unbedingt, sagt Rhomberg: „Das kommt auf das Lied an. Es gibt Musiker, denen geht es nicht um die Bühnenshow und den Glitzer, sondern um den Song.“ Dann ist Zurückhaltung angesagt, auch bei der Kleiderwahl. Der gesamte Auftritt sollte derart reduziert sein, sodass auf den ersten Blick erkennbar ist: Hier geht es um die Musik. Anders hingegen verhält es sich, wenn Ironie im Spiel ist: „Da wiederum muss man extrem überzeichnen, damit es funktioniert“, so Rhomberg.

Die Roben der diesjährigen Song-Contest- Teilnehmerinnen jedenfalls sind geprägt von viel Glitzer, tiefen Ausschnitten und langen Kleidern. Dass hier ein gewisser Conchita-Effekt zum Tragen komme, sei durchaus vorstellbar, sagt Rhomberg: „Man hat gesehen, dass es funktioniert und greift deshalb verstärkt darauf zurück.“

Jürgen Christian Hörl Bild: privat

Conchitas Designer

Ein Innviertler designt für die Wurst

Jürgen Christian Hörl: Seit ihrem Song-Contest-Sieg durfte Conchita Wurst zahlreiche schöne Kleider tragen. Viele – darunter auch jenes vom ersten Song-Contest-Semifinale – stammen von einem gebürtigen Innviertler: Jürgen Christian Hörl (rundes Foto): „Conchita und mich verbinden nicht nur die oberösterreichischen Wurzeln, sondern vor allem die Liebe zur Mode“, so der Designer zu den OÖN. Auch im heutigen Finale werde sie ein von ihm entworfenes Kleid tragen. „Ich hoffe, es findet genau so viel Anklang wie das Semifinal-Kleid.“

Jchoerl: 1999 gründete Jürgen Christian Hörl das Label JCHOERL. Seine Kreationen zeichnen sich durch klare Linien und minimalistische Entwürfe aus. „Der Anspruch an unsere Kleider ist immer die perfekte Passform, die Reduktion auf das Wesentliche im Design und der konzeptionelle Anspruch an die entsprechende Performance, wie dem Song Contest.“

Biografie: 1975 in Ried geboren, hat Hörl die Fachschule für Mode und Bekleidungstechnik absolviert und einen Abschluss des Meisterateliers in Linz. An Design-&-Fashion-Schulen in London und Italien hat er sein Handwerk verfeinert.

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