Darum gibt es Männer, die mit Frauen schlafen und an Männer denken

21.Oktober 2009

So einfach ist das: „Homosexualität bei Männern ist nicht vererbbar, sie wird im Mutterleib erworben und ist unveränderbar. Und sie ist eine gewisse Störung im Gehirn“, erklärt der Linzer Sexualmediziner Georg Pfau.

Soll heißen: Während das Geschlecht bereits bei der Zeugung fixiert wird, erfolgt die Anpassung des Gehirns an das jeweilige Geschlecht zwischen der neunten und 18. Schwangerschaftswoche. Beim männlichen Embryo kann dabei Folgendes passieren: Weil das Grundkonzept des Gehirns weiblich ist, muss es beim Mann quasi vermännlicht werden. Dies passiert bei der Androgenisierung – der Versorgung des Gehirns mit männlichen Sexualhormonen.

Lesbisches Geheimnis

Diese kann unterschiedlich stark ausfallen, deshalb gibt es sehr männliche, aber auch stark weibliche Ausprägungen bei Schwulen. Warum etwa jede zehnte Frau lesbisch ist, bleibt indes ein Geheimnis. Pfau: „Männliche und weibliche Homosexualität sind miteinander nicht vergleichbar.“

Homosexualität sei eine Quasi-Störung, eine Abweichung von der Norm, aber auf keinen Fall eine Krankheit, sagt der Mediziner, denn: „Schwul oder lesbisch zu sein, ist nicht an ein Leiden gebunden. Die fühlen sich ja wohl in ihrer Homosexualität.“ Vier von zehn Homosexuellen leiden zusätzlich, weil sie ihre Neigung nicht ausleben. Pfau: „Sie schlafen mit Frauen und denken dabei an Männer.“